IG BAU: Arbeitgeber haben betriebliche Altersvorsoge erst mal gekappt
Beschäftigte in der Landwirtschaft bangen um Zusatzrente
Kreis Konstanz. Sie sind bei Wind und Wetter draußen auf dem Feld –bleiben beim Thema Rente aber jetzt im Regen stehen. Für die 1.430 Menschen, die im Landkreis Konstanzin der Landwirtschaft arbeiten, steht die betriebliche Zusatzrente auf dem Spiel. Davor warnt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU).
Der Grund: Die Arbeitgeber haben den Tarifvertrag zur betrieblichen Altersvorsorge zum Jahresende gekündigt. „Wer Kühe melkt oder Äcker pflügt, hat meist nur ein geringes Einkommen. Um im Alter nicht in die Armut zu rutschen, sind die Beschäftigten dringend auf die Zusatzrente angewiesen“, sagt Lukas Oßwald. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Südbaden ruft die Arbeitgeber dazu auf, die Kündigung zurückzunehmen. Die betriebliche Extra-Rente sei eine „enorm wichtige Säule“ in der Altersvorsorge.
„Ein Sparen an der Zusatzrente ist ein Sparen am falschen Ende. Denn ohne solche Anreize wird die Suche nach Personal für landwirtschaftliche Betriebe noch schwieriger als bisher“, betont Oßwald. Zwar hätten Gewerkschaftsmitglieder nach aktuellem Stand auch über 2020 hinaus Ansprüche auf den Renten-Tarifvertrag. Die IG BAU fordert jedoch eine verpflichtende Lösung für alle Beschäftigten in der Landwirtschaft.
Die Betriebsrenten werden vom Zusatzversorgungswerk für Arbeitnehmer in der Land-und Forstwirtschaft (ZLF) organisiert. Die Zahlung ist eigentlich ein Muss für alle landwirtschaftlichen Betriebe. Denn die Regelung wird vom Bundesarbeitsministerium für allgemein verbindlich erklärt. Für einen Beschäftigten macht die Extra-Rente nach 40 Beitragsjahren aktuell etwa 52 Euro im Monat aus.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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