Gemeinden haben immer mehr Schwierigkeiten Personal für ihre Freibäder zu finden
Badespaß trotz Personalengpass

Höhenfreibad Gottmadingen | Foto: Viel Gelegenheit zum Freibadbesuch bot der Sommer 2018. Für die Schwimmbadangestellten und die freiwilligen Helfer war das mit viel Arbeit verbunden. swb-Bild: mu
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Hegau. Im Grunde fällt sie gut aus, die Bilanz, die die Freibäder im Hegau nach dem rekordverdächtigen Sommer ziehen können. Die Besucher strömten nur so in die Freibäder um sich eine Abkühlung zu verschaffen. Getrübt wird diese positive Bilanz lediglich durch die Tatsache, dass es für die Gemeinden immer schwieriger wird, Fachpersonal für die Schwimmbäder zu bekommen. Auch Organisationen wie die DLRG haben teilweise Schwierigkeiten neue ehrenamtliche Helfer für ihre Aufgabe zu rekrutieren.

Wie wichtig qualifiziertes Personal ist um den Badebetrieb aufrecht zu erhalten, zeigt sich aktuell in Engen. Das Engener Erlebnisbad musste die Badesaison dieses Jahr eine Woche früher beenden als geplant, da der Schwimmmeister krankheitsbedingt ausgefallen ist. »Ohne Schwimmmeister dürfen wir das Bad nicht öffnen«, erklärt Axel Pecher von der Engener Stadtverwaltung auf Nachfrage des WOCHENBLATTs. »Schwimmeister ist ein absoluter Mangelberuf. Wir sind froh, dass wir in Engen überhaupt einen haben, schließlich gibt es Kommunen, die ihre Bäder überhaupt nicht öffnen konnten, weil sie keinen Schwimmmeister hatten«, so Pecher weiter.

Auch der Hilzinger Hauptamtsleiter Markus Wannenmacher weiß um die Schwierigkeiten bei der Personalsuche für das Freibad. »Es ist sehr schwierig, da Fachkräfte zu bekommen, aber in diesem Jahr waren wir gut aufgestellt. Wir haben einen Bademeister, der von zwei weiteren Personen unterstützt wird. Damit konnten wir die Öffnungszeiten dieses Jahr gut abdecken«, berichtet Wannenmacher. Insgesamt waren bisher rund 72.000 Besucher im Hilzinger Schwimmbad. »Wenn das Wetter mitspielt, hoffen wir, noch die 75.000er Marke zu knacken«, so Wannenmacher. Im Jahrhundertsommer 2003 waren es in Hilzingen stolze 103.000 Badegäste. In Engen wurde die Saison mit knapp 70.500 Badegästen abgeschlossen. Stolze 91.000 Besucher konnte das Höhenfreibad in Gottmadingen verzeichnen. Damit ist es für das neue Bad, das seit 2015 in Betrieb ist, ein absolutes Rekordjahr, weiß Schwimmmeister Guido Schäfer. Wie auch an anderen Orten, wird das hauptamtliche Schwimmbadpersonal in Gottmadingen an den Wochenenden von Helfern der DLRG unterstützt. Auch die Ehrenamtlichen merken jedoch, dass es immer schwieriger wird, Helfer zu finden.

»Wir machen in Gottmadingen an den Wochenenden von 13 bis 19 Uhr immer mit jeweils zwei Wachgängern zusätzlich zu den Schwimmbad-Angestellten Dienst. Mit dieser Besetzung sind wir eigentlich an der Grenze. Denn gerade, wenn im Nichtschwimmerbereich alles voller Köpfe ist, ist es schwierig, den Überblick zu behalten«, berichtet Bernd Kammerlander, der zweite Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe Gottmadingen. Insgesamt gibt es 13 Wachgänger bei der Gottmadinger DLRG, die sich die Wochenenddienste aufteilen. Damit sind die Mitglieder den Sommer über gut ausgelastet, und Nachwuchs wäre dringend nötig: »Im Grunde kann jeder bei uns mitmachen. Die Grundvoraussetzung ist, dass man gut schwimmen kann. Um als Wachgänger eingeteilt zu werden, muss man allerdings mindestens 16 Jahre alt sein und das DLRG-Abzeichen gemacht haben«.

Jüngere Mitglieder werden immer von erfahrenen Wachgängern begleitet«, so Kammerlander. Von der Gemeinde werden die Helferinnen und Helfer dabei gut unterstützt. An Wertschätzung fehlt es ihnen weder bei der Gemeinde noch bei den Badegästen, betont Kammerlander: »In Gottmadingen wissen die Leute, was sie an uns haben. Auch Bürgermeister und Gemeinderat wissen, unsere Arbeit zu schätzen«. Trotzdem sei es schwierig, Nachwuchs zu gewinnen, wobei andere DLRG-Ortsgruppen dahingehend noch besser aufgestellt seien.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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