Initiative für Fachbereich in der Erzdiözese kam mit aus dem Hegau
10 Jahre "Kirche - Wirtschaft" gewürdigt
Freiburg (pef). Das zehnjährige Bestehen des Fachbereichs Kirche und Wirtschaft der Erzdiözese Freiburg haben kürzlich mehr als 100 Führungskräfte aus Wirtschaft und Kirche gefeiert. Was 2006 als Innovation unter anderem auf Anregung in Ingrid Hempel als damalige Vizepräsidentin der IHK Hochrhein-Bodensee begann, ist inzwischen in der Erzdiözese Freiburg fest etabliert.
Erzbischof Stephan Burger hat in einem Vortrag zum Auftakt der 10-Jahres-Feier in der Seminarkirche des „Collegium Borromaeum“ (CB) darauf aufmerksam gemacht, dass Vermögen kein Selbstzweck ist und erst recht keine Garantie auf eine sorgenfreie Zukunft: „Das Leben kann immer eine unvorhergesehene Wendung nehmen und die Zukunftspläne sind dahin.“ Ein wirklich glückliches und gelingendes Leben führe der, „der über den eigenen Tellerrand schauen kann, der um das notwendige Miteinander und Füreinander der Menschen weiß, der eine Beziehung zu Gott hat, der Dankbarkeit empfindet, für das, was ihm geschenkt ist.“ Wer Gott im Herzen trage, habe auch seine Nächsten im Blick: „Und wer seinen Nächsten mit all den Sorgen, Fragen und Anliegen im Blick hat, der kann auch Gott nicht wirklich fern sein.“
Glücklich werden kann nach Überzeugung des Erzbischofs von Freiburg nur der, der seinen Nächsten mit im Blick hat: „Das gilt auch mit Blick auf die Wirtschaft: Kein Unternehmen ist Selbstzweck. Und auch Gewinn und Überfluss sind kein Selbstzweck. Sie stehen letztendlich und immer im Dienst der Menschen.“ Unter Hinweis auf die im Grundgesetz verankerte Sozialpflichtigkeit des Eigentums ( „Eigentum verpflichtet“) erklärte Erzbischof Stephan: Jede unternehmerische Tätigkeit ist letztendlich immer auch ein Dienst an den Mitmenschen und der Allgemeinheit. Kunden, Mitarbeitende, Dienstleister und Zulieferer haben alle ihre je eigenen Anliegen und leisten ihren je eigenen Beitrag. Wenn diese mit den eigenen Interessen sorgsam austariert werden, dann wird das Unternehmen zum Segen – für alle Beteiligten.“
Winfried Schwab (OSB), Abt des Benediktinerstifts Neuburg bei Heidelberg, schilderte in seinem Festvortrag seine Sicht auf die Aufgabe einer Führungskraft im Kloster. Die Regel des Heiligen Benedikts sei nach 1500 Jahren noch immer aktuell und präge die Kultur in der Abtei und auch sein Führungshandeln als Abt. So sei wichtig, jeden Mönch in dem Bereich einzusetzen, in der er seine persönlichen Stärken habe. Dadurch werden sie für ihre Arbeit motiviert und könnten gute Arbeit leisten.
Die Teilnehmer des anschließenden Podiumsgesprächs nahmen diese Impulse dankbar auf. Ingrid Hempel, Ehrenmitglied im Präsidium der Industrie- und Handelskammer (IHK) Hochrhein-Bodensee, hob hervor, welche zentrale Bedeutung die Mitarbeiter für den Erfolg eines Unternehmens haben. Und für diese fühle sie sich als Unternehmerin verantwortlich. Genauso erwarte Sie von diesen dann auch Engagement für das Unternehmen.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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