Neubesetzungen im Kulturbüro und Stadtarchiv
Zwei leidenschaftlich Tätige für die Stadt
Radolfzell. Sozusagen nahtlos konnte die Leitung des Kulturbüros der Stadt Radolfzell wie die Leitung des Stadtarchivs neu besetzt werden. Am Dienstag konnte Bürgermeisterin Monika Laule die Personen dazu vorstellen, die nun ihre Arbeit aufgenommen hatten. Heike Endemann, die das Kulturbüro zunächst als Elternzeitvertretung von Christine Steiert übernommen hat, ist in der Stadt natürlich längst keine Unbekannte mehr.
Seit 2008 lebt die Holzbildhauerin in Radolfzell, war am Anfang aber mal Biologin, stieß in den USA auf die Bildhauerei und arbeitete zeitweise als Journalistin und bringt dadurch schon sehr vielfältige Erfahrungen mit ein. Seit 2016 hat sie auch die Bildhauersymposien auf der Mettnau initiiert, ebenfalls eine enorme Außenwirkung hat der von ihr angestoßene Skulpturenpfad auf dem Waldfriedhof Radolfzell erreicht. Der wird sogar schon von Bussen aus dem ganzen Land angefahren, als Beispiel dafür, wie ein Friedhof zum Kulturort werden kann. Endemann hatte ihren Job ja schon vor einigen Wochen begonnen und freut sich sichtlich darauf, was vor ihr liegt. Klar ist, dass sie natürlich nicht nur in Sachen bildender Kunst unterwegs ist, denn auch für die Musikstadt Radolfzell gelte es, das Profil weiter zu schärfen und auch die großen Anlässe wie das Hausherrenfest und natürlich die Kulturnacht. Diese hat dieses Jahr ihren Schwerpunkt in Markelfingen, wegen des anstehenden Jubiläums zur ersten urkundlichen Erwähnung des Dorfs vor 1.300 Jahren in 2024. Auch die Villa Bosch soll nun stärker in die Kulturarbeit einbezogen werden, zum Beispiel mit Schulprojekten und speziellen Führungsangeboten, um auch der jungen Generation das Museum als Ort der Inspiration zu öffnen.
Wie der Leiter des Fachbereichs Kultur, Erik Hörenberg, im Rahmen der Medienkonferenz sagte, habe es doch rund 15 Bewerbungen auf den Posten gegeben, die zwei stärksten Bewerber kamen dann in den Gemeinderat für die entscheidende Vorstellung und seiner Meinung nach ist dieser Posten jetzt auch hervorragend besetzt. Wegen der Elternzeitvertretung ist die Stelle erst mal bis nächsten Mai befristet, sechs MitarbeiterInnen sind dem Kulturbüro zugeordnet.
Mit Alexander Röhm hat ein Historiker mit wirklich großer Begeisterung für Geschichte die Leitung des Stadtarchivs übernommen, nachdem seine Vorgängerin Hildegard Bibby in den Ruhestand ging und ihn noch in einer Übergangszeit einweisen konnte. Auch auf ihn kommt schon bald einiges zu, denn in 2026 wird die Stadt Radolfzell ebenfalls groß Jubiläum mit über 1.200 Jahren Stadtgeschichte feiern können. Und da spielt ein Archiv, insbesondere ein offenes Archiv, eine ganz besondere Rolle, in der sich auch der leidenschaftliche Archivar sieht.
Röhm stammt aus dem Hegau, studierte erst in Konstanz, und ging als Archivar zunächst mal nach Tuttlingen und wurde natürlich hellhörig, als die Stelle hier in Radolfzell ausgeschrieben war. Auch sein Blick in die Geschichte des frühen Mittelalters, wo er auch seinen Schwerpunkt hat, ist weit. Dabei zieht es ihn immer wieder im Urlaub ins südöstliche Europa - auch wenn die Familie da manchmal stöhne, meinte er mit Augenzwinkern in der Medienkonferenz. Nun arbeitet er sich rein in die Radolfzeller Geschichte.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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