250 Jahre Stadtkapelle Radolfzell
Zum Jubiläumsjahr wieder auf der großen Bühne

Mit gewaltigem Klang und in großer Personalstärke läutete die Radolfzeller Stadtkapelle ihr Jubiläumsjahr am Sonntagabend ein.  | Foto: swb-Bild: Johnen
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  • Mit gewaltigem Klang und in großer Personalstärke läutete die Radolfzeller Stadtkapelle ihr Jubiläumsjahr am Sonntagabend ein.
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Radolfzell. Am Sonntag lud das Stadtorchester Radolfzell 1772 zusammen mit dem Jugendblasorchester zum diesjährigen Frühjahrskonzert ins Milchwerk ein. Das Publikum durfte an diesem Abend einen fabulösen Start in das Jubiläumsjahr und gleich zwei hochkarätige Orchester erleben, denen die Spielfreude nicht nur anzuhören, sondern auch in den Gesichtern der Musikerinnen und Musiker anzusehen war.

Vereinsvorsitzender Thomas Späth zeigte sich in seiner kurz und interessant gehaltenen Begrüßungsrede fast sprachlos, durfte er doch über 500 Gäste begrüßen. »Endlich, endlich wieder ein Frühjahrskonzert, nach solch einer langen Zeit«, begann er und schwenkte sofort auf die geplanten Aktionen im Jubiläumsjahr der 250-Jahr-Feier um. Dabei versprach er, dass einiges geboten werden wird.

Der Abend begann, mit einem großartigen Comeback des Jugendblasorchesters unter der Leitung von Kuno Rauch, mit dem grandiosen Stück »Celebration And Song« von Robert Sheldon, welches vom ersten Takt an das Publikum aufgrund seiner besonders klangvollen Melodie mitriss – erzeugten doch die gezielt eingesetzten Schlaginstrumente in Kombination mit einer farbenreichen Instrumentierung in der Einleitung einen hohen Spannungsbogen. Kurzweilig und informativ waren die Informationen zu den jeweiligen Stücken, moderiert von Maja Zähringer und Markus Konrad.

Diese leiteten über zu dem fantastischen Stück »Green Hills Fantasy« des Komponisten Thomas Doss, welches zu einer musikalischen Reise durch eine der schönsten Gegenden Österreichs, dem Mühlviertel, einlud sowie zu dem anschließenden äußerst anspruchsvoll zu spielenden Stück »Pilatus: Montain of Dragons« von Steven Reineke. Für die Popfans spielte das 43-köpfige Orchester ein Medley der Gruppe »Toto« mit den unvergessenen Songs wie »Africa«, »Rosanna« und »Stop Lovin You«. Die Begeisterung des Publikums und der nicht abebben wollende Applaus entlockte dem Orchester zwei unfassbar schön gespielte Stücke und sie gaben ihr Können mit »Spanish fever« von Jay Chattaway sowie passend zur heutigen Zeit »Heal the World« (Mach die Welt besser) von Michael Jackson preis.

Den zweiten Teil des Abends gestaltete die 55-köpfige Stadtkapelle, ebenfalls unter der Leitung von Kuno Rauch und moderiert von Mark Baumgartner. Voluminös startete das Orchester mit der Fanfare der berühmten »Jubilee Ouverture« von Philip Spark. Viele Taktwechsel, kontrastreich gespielt, und kraftvolle rhythmische Vitalität begleiteten das Stück und sollten neugierig machen auf das, was noch kommen sollte.

Teuflisch rasant ging es weiter mit dem spannend gespielten »Dance Diabolique«, dem Teufelstanz des österreichischen Komponisten Josef Helmsberger junior aus Wien.

Höhepunkt des Abends und der ganze Stolz des Orchesters war das für das Jubiläum in Auftrag gegebene Stück »Lacus Acronius«, welches Nikodemus Gollnau und Johannes Mittl komponierten. Beide Komponisten waren an diesem Abend anwesend. In einer symphonischen Dichtung erlebte das hingerissene Publikum einen Streifzug durch Radolfzell und die Landschaft des Untersees, wie der in Latein gehaltene Titel des Stücks vermuten ließ. In einem kurzen Film wurden Teile des Stücks durch die beiden Komponisten zuvor erläutert und machten das beeindruckende Werk noch erlebbarer, beispielsweise durch die Wirkungsweise des typischen aufziehenden Bodensee-Nebels und der damit verbundenen Orientierungslosigkeit.

Mit der entzückenden Sammlung von sechs Volksliedern »Songs from the Catskills« von Johan de Meij und somit mit einem heiteren Ausflug rund um die reichhaltige Folk-Musik rundete die Stadtkapelle den absolut gelungenen Abend ab, bevor es noch als Zugabe den »Radetzky-Marsch« von Johann Strauß und den »Hoch Badnerland-Marsch« von E. Dörle gab.

Alles in allem zeichnete sich der Abend durch eine gespielte Vielfältigkeit und wohltuende Leichtigkeit aus. Das Konzert war anschließend vor der Halle Gesprächsstoff, das Publikum zeigte sich begeistert.

Mit gewaltigem Klang und in großer Personalstärke läutete die Radolfzeller Stadtkapelle ihr Jubiläumsjahr am Sonntagabend ein.  | Foto: swb-Bild: Johnen
Kuno Rauch dirigierte beide Teile des Konzerts.  | Foto: swb-Bild: Johnen
Autor:

Uwe Johnen aus Singen

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