Radolfzeller Narren feiern ihren 175. Jubiläum ausgiebig
Zum Jubiläum der »Narrizella« lacht die Sonne
Radolfzell (gü). Vollmundig hatte es »Narrizella«-Präsi Martin Schäuble im Rahmen des diesjährigen Narrenspiegels angekündigt: »Die Narrizella feiert in diesem Jahr ihren 175. Geburtstag, deshalb werden wir zeigen, was wir drauf haben«, skandierte der Radolfzeller Chefnarr jüngst im Milchwerk. Vollmundig, dass sind die Narren im WOCHENBLATT-Land immer - denn auf den Mund gefallen sind die Wenigsten von ihnen. Doch was die »Narrizella« zu ihrem 175-jährigen Bestehen auf die Beine gestellt hat, konnte sich wahrlich sehen lassen. Schließlich liegt hinter Radolfzell ein Narren-Jubiläum, das in den Annalen der WOCHENBLATT-Land-Zünfte wohl zu den schönsten in der Region zählen wird.
Bereits der Rathaussturm am Schmutzige Dunschtig, bei dem die Narren um Schäuble, Blender, Hain und Co. mit schwerem Gerät der Rathaus-Klostercrew auf den Leib rückten (mehr dazu gibt es auf Seite 3 der aktuellen Ausgabe) war optisch und akustisch ein Highlight.
Und auch Petrus hatte mit den Narren ein Einsehen und war sich der Bedeutung des 175. Geburtstages der »Narrizella« bewusst. Bestes Wetter lockte mehrere tausend Besucher am Fasnetsunntig zum großen Umzug auf die Radolfzeller Straßen. Und natürlich auch die über 1.600 Umzugsteilnehmer freuten sich schon darüber, dass es nicht regnete. Fast genau wie geplant um 13 Uhr setzte sich der närrische Lindwurm in der Markthallenstraße in Bewegung. Den Startschuss markierte wie immer ein Schlag aus der Kanone der »Narrizella«-Garde. Knapp zwei Stunden später kamen die 37 teilnehmenden, kreativ kostümierten Narrenvereine, Musiken und Gruppen auf dem Marktplatz an, nachdem sie mit »Narri-Narro«, anderen stimmungsvollen Rufen und Sprüchen sowie durch die Innenstadt gezogen waren. Im Schatten des Münsters sorgten verschiedenen Musiken, unter anderem die Froschenkapelle, für eine ausgelassene Stimmung. Apropos Gruppen: Wie Umzugskommentator Hape Lauinger von der »Narrzilla« dem Narrenvolk verkündete, stellten auch in diesem Jahr die Familien-, Kindergärten- und Schulgruppen eine einzigartige und unverzichtbare Bereicherung des Umzugsspektakels dar.
Doch die eigentliche Sause folgte am Rosenmäntig: Mit einer prächtigen Parade, dem Sternenmarsch, und einer Geburtstagsfeier auf dem Marktplatz läutete die »Narrizella« die Schlussphase des Geburtstagstreiben ein. Und natürlich waren alle gekommen, um der Radolfzeller Zunft zum Geburtstag zu gratulieren: Gemeinsam mit der Froschenzunft, den Ortsteil-Zünften, den Narren von der Höri, den »Poppele« aus Singen und der Stockacher Zimmerergilde wurde gemeinsam gesungen, getanzt und gelacht. Entsprechend begeistert zeigten sich die Narren: »Die »Narrizella« mit diesem Jubiläumsprogramm zu übertreffen, wird schwer werden«, sagte Zunftschreiber Hansjörg Blender.
Obwohl die Zunft eigentlich das Geburtstagskind war, gab es dennoch beim Zunftmeisterempfang am Rosenmäntig Geschenke für andere: Anlässlich des 175-jährigen Bestehens wurde der Saal im Zunfthaus kurzerhand in den Werner-Messmer-Saal und der Platz vor der »Narrizella«-Heimat in Lothar-Rapp-Platz umbenannt.
Mehr Bilder vom 175. Jubiläum der »Nasrrizella« gibt es in dieser Ausgabe des WOCHENBLATTES sowie im Internet unter bilder.wochenblatt.net.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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