Münsterbauverein feiert heuer seinen zehnten Geburtstag
Zehn Jahre Einsatz für das Münster
Radolfzell. Einer Aufgabe ohne absehbares Ende, nahmen sich die 54 Gründungsmitglieder des Münsterbauvereins 2008 an. Im zehnten Jubiläumsjahr kann der Verein eine erfolgreiche Bilanz seiner unterstützenden Aktivitäten zum baulichen Erhalt des Radolfzeller Wahrzeichens ziehen. Rund 450.000 Euro stellte der Münsterbauverein der Pfarrei bisher zur Verfügung. Die Gelder flossen in die Sanierung des Ölbergs, des Glockenturms, den Einbau des Marienfensters und die Restaurierung der Kreuzigungsgruppe. Für die Sanierung des Mittelschiffs und der Erneuerung der Beleuchtung wurden noch einmal rund 200.000 Euro der Fördervereinserträge verwendet. In den nächsten Jahren seien mehr als vier Millionen Euro nötig um den Bestand des Münsters zu sichern.
Zehn Jahre seien keine lange Zeit für einen Verein, doch »waren diese zehn Jahre sehr intensiv und geprägt von vielen Ereignissen«, sagte Helmut Villinger, erster Vorsitzender des Münsterbauvereins, anlässlich der Eröffnung der Jubiläums-Ausstellung im Foyer der Radolfzeller Hauptgeschäftsstelle der Sparkasse Hegau-Bodensee. Zahlreiche Bild- und Texttafel informieren über die bisherige Arbeit des Münsterbauvereins, die Sanierungsmaßnahmen und die bevorstehenden Projekte. Auch Historisches zum Radolfzeller Kulturdenkmal bietet die Ausstellung. Ein besonderes Schmankerl der Eröffnungsfeier: Der aus dem Jahr 1320 stammende Dreiturm-Reliquiar, einer der drei Hausherrenreliquiare, konnten die Gäste aus nächster Nähe in Augenschein nehmen, und auch mal ganz vorsichtig berühren. Das von einem Konstanzer Goldschmied geschaffene Behältnis spiegle eine Stadt mit Türmen und Stadttoren wider: das Himmlische Jerusalem, erklärte der Historiker Christof Stadler. Bei der Restaurierung 1979 seien die frühmittelalterlichen Glassteine am Behältnis aufgrund einer Spende durch echte Edelsteine ersetzt worden, bedauerte Stadler. Aus heutiger Sicht seien dadurch unwiederbringlich Dokumente dieser Epoche verloren gegangen.
Oberbürgermeister Martin Staab würdigt in einem Grußwort die Leistungen des Münsterbauvereins, der sehr positiven Zuspruch aus der Bevölkerung erhalte. Der Münsterverein brauche eines, das ist Geld, sagte Villinger mit humorigem Unterton. Bei der Beschaffung finanzieller Mittel erwiesen sich der Vorstand und die heute mehr als 200 Mitglieder sehr kreativ und engagiert. Mit Artikeln wie Münsterbrot, Münsterwein, Radolfzeller Ring, verschiedenen CD‘s, den Münsterkalendern, sowie geschichtlichen und kulturellen Broschüren erwirtschaftete der Verein über die Jahre rund 100.000 Euro. Hervorzuheben seien die beliebten, musikalisch anspruchsvollen, überregional bekannten Münsterkonzerte, unter anderem mit international renommierten Chören, wie den Wiener Sängerknaben. Neben dem Produkte-Verkauf und den Event-Erlösen sammelte der Verein eifrig kleinere und größere Spenden in Höhe von insgesamt 250.000 Euro. Den zahlreichen Spendern gilt der besondere Dank, bekräftigt der erste Vorsitzende. Insbesondere Werner Messmer, der den Förderverein zu Lebzeiten unterstützt habe, und nun der Werner-und-Erika-Messmer-Stiftung.
Den Festgottesdienst im Münster vor der Jubiläumsfeier mit Ausstellungseröffnung hielt Weihbischof Dr. Paul Wehrle.
Die Ausstellung dauert bis zum 25. Oktober. Ein Quiz lockt mit interessanten Preisen. Teilnahmescheine gibt’s in der Ausstellung.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
Kommentare