Aktionsgemeinschaft hat Vorstandsteam nun komplett

»Wollen Aushängeschild im Bodenseeraum werden«

Radolfzell. Es war nochmals ein Ausnahmejahr für die Aktionsgemeinschaft Radolfzell, denn auch in 2021 machte »C« noch mächtig mit, wie Andreas Joos als Sprecher des Vorstands am Montagabend bei der Hauptversammlung bilanzierte, die erstmals wieder zum regulären Termin veranstaltet werden konnte, mit wichtigen Wahlen.

Doch es war ein Jahr gemeinsamer Anstrengungen, aber auch Erfolge für Radolfzell. Angesichts der Heimattage konnte zumindest die »See(h)reise« dann im Sommer als verkaufsoffener Sonntag stattfinden, wenn auch unter sehr besonderen Bedingungen. Und auch für »Musik uf de Gass« reichte es gerade noch, bevor »C« erneut das Regime übernahm. Opfer dessen war der Christkindlemarkt, der durch das gemeinsame Engagement mit Tourismus und Stadtmarketing Radolfzell als »Advent am Konzertsegel« einen völlig neuen Rahmen mit Hygieneschutzkonzept bekam, dann aber eine Woche vor dem Start doch abgesagt werden musste, wegen »2G plus«. Das lachende beim weinenden Auge: Die beliebten »Schneeflocken« der Händler und auch die bereits bestellten Weihnachtsbäume für den Advent gingen in einer Sonderaktion weg, und die Weihnachtsbeleuchtung, in die die Aktionsgemeinschaft schwer investiert hatte, brachte die Stadt – auch dank der Mithilfe der Stadtwerke, doch noch zu leuchten.

Insgesamt hat die Aktionsgemeinschaft viel für ihre Mitglieder getan. Der zweite »Shopping-Guide« wurde fertig vorgestellt. Daniel Burgerpräsentierte die neuen Ideen für die Zukunft der Aktionsgemeinschaft: »Es ist unser Ziel, ein moderner Verein zu sein, bei dem es Spaß macht, sich mit Ideen einzubringen«, machte er deutlich. Das Büro soll papierlos werden, die Kommunikation wird ins »WhatsApp« verlegt. Auch die sehr beliebten Gutscheine der Aktionsgemeinschaft sind richtig erfolgreich. Seit dem Start in 2001 seien 2,4 Millionen Gutscheine eingelöst worden, die Zahl der Mitglieder stieg – vielleicht gerade wegen des »C« – doch markant an auf nun 184, in 2019 seien es gar nur 125 gewesen, so Burger.

Sandra Biller-Stocker vom Vorstandsteam: »Wir sind Experten in Sachen Handel und als Dienstleister«, deshalb wolle man sich auch politisch einbringen zur geplanten Seemaxx-Erweiterung, mit der die Betreiber Radolfzell auch in Zukunft attraktiv erhalten wollen. Man rede bei der Neugestaltung des Bahnhofsquartiers mit, die Neuordnung der Fußgängerzone habe hohe Wichtigkeit, hier würden Sichtweisen gebündelt. Kunden sollen Geschäfte für Abholungen erreichen können, auch Lieferanten und Paketdienste. Derzeit arbeitet die Verwaltung auf Hochtouren an einem neuen Innenstadtkonzept und man sei auch sehr froh, hier die TSR mit Nina Hanstein im Boot zu haben. Diese wird nun auch den Christkindlemarkt in der Organisation übernehmen, weil das im Ehrenamt nicht mehr zu packen sei für die Händler. Mit gleich zwei Freiluftgalerien habe man in diesem Frühjahr Zeichen gesetzt und Ziel sei schon, dass man mit dem Tourismus zusammen auch Aushängeschild hier am Bodensee sein wolle, machte Sandra Biller-Stocker die Energie deutlich, mit der man in Radolfzell am Werk ist. Zum Konzept wolle man auch noch vor den Sommerferien in eine Online-Umfrage gehen, im Herbst einen Workshop durchführen, um auf Ende des Jahres einen Haken dranmachen zu können. OB Simon Gröger, der die Wahlen leitete, lobte die Einsatzbereitschaft des Handels. Das sei »wie ein Sechser im Lotto« für die Stadt. Und die habe ja 120.000 Euro für das Konzept in den Haushalt gestellt. Dass es nach der Corona-Delle wieder aufwärts geht, belegte auch Kassier Thomas Dannenberger.

Bei den Wahlen konnte das neue Vorstandsteam nach dem Weggang von Stefan Heck komplettiert werden: Neben den schon gewählten Andreas Joos, Sandra Biller-Stocker, Daniel Burger wurden nun Lisa Tägtmeier (Seemaxx) und Nina Hanstein (TSR) ins Pentagon gewählt. Thomas Danneberger wurde als Kassier bestätigt. Aktuell steht für die Aktionsgemeinschaft auch eine Umfrage zu den verkaufsoffenen Sonntagen an: auch hier stellt sich eine Zukunftsfrage zum Wie und Ob.

Abschied genommen werden musste auch: denn Geschäftsführerin Beate Grünwald geht in Rente. Ihre Nachfolgerin Suse Schad war bereits gesetzt worden.