Daniela Restle spricht über den tragischen Brand in Radolfzell
»Wir mussten zuschauen, wie unser ganzes Leben in Flammen aufgeht.«
Radolfzell. Ihr Schicksal hat in der vergangenen Woche zahlreiche Menschen im WOCHENBLATT-Land berührt: Daniela Restle, ihr Partner und ihre kleine Tochter Leni haben nach einem verheerenden Brand eines Wohnhauses am vergangen Mittwoch ihr Zuhause verloren. »Wir mussten zuschauen, wie unser ganzes Leben in Flammen aufgeht«, schilderte die junge Mutter jene schicksalhaften Stunden. Ohne Schuhe für die kleine Leni, in T-Shirt und Leggings bekleidet, stand die junge Familie plötzlich vor dem Nichts. Durchs Fenster konnten sich Mutter und Kind ins Freie retten. Den Weg durchs Treppenhaus hat Daniela Restle sich nicht mehr getraut, zu weit fortgeschritten war das Feuer bereits. Außer ihr und dem 91-jährigen Besitzer war glücklicherweise niemand mehr im Haus. Ein syrisches Ehepaar, das ebenfalls in dem Haus auf der Weinburg in Radolfzell lebte, war zur Zeit des Brandes nicht zu Hause.
Das Feuer, das nach Angaben von Feuerwehrkommandant Helmut Richter gegen 9.45 Uhr in dem größeren Einfamilienwohnhaus im Lärchenweg vermutlich im Erdgeschoss ausgebrochen sei, habe sich schnell auf nahezu das gesamte Gebäude ausgedehnt. Das Übergreifen des Feuers auf angrenzende Gebäude konnte durch einen beinahe siebenstündigen Marathoneinsatz der Feuerwehr indes erfolgreich verhindert werden, wie Richter weiter ausführte. Dennoch wurde das Haus ein Raub der Flammen und total zerstört. Der Sachschaden beläuft sich nach Schätzungen der Polizei auf rund 350.000 Euro.
Am Mittwochabend dann ein Paukenschlag: Nach derzeitigem Ermittlungsstand gehen Polizei und Staatsanwaltschaft davon aus, dass der 91-jährige Besitzer das Feuer selbst gelegt hat. Die Ermittlungen hierzu laufen noch. Auf Nachfrage des WOCHENBLATTES erklärte Polizeipressesprecher Bernd Schmidt aber, dass sich an diesem Sachstand nichts verändert habe. Der Hausbesitzer sei noch am Mittwoch aufgrund seines psychischen Ausnahmezustands in eine Spezialklinik eingewiesen worden, dort halte er sich noch immer auf, so Schmidt weiter. Wie Daniela Restle gegenüber dem WOCHENBLATT bestätigte, wird sie die kommenden zwei Monate erst einmal in einer Ferienwohnung unterkommen. Danach hoffe sie, eine Vier-Zimmerwohnung zu finden. Auch das syrische Ehepaar hofft, schnellstmöglich ein neues Zuhause zu finden. Beide Familien sind über die E-Mail-Adresse ciel3@gmx.de zu erreichen. Von der Hilfsbereitschaft, die ihr seit dem Brand entgegenschlägt, zeigt sich Daniela Restle tief ergriffen. Oftmals könne sie gar nicht alle Sachspenden annehmen, da schlicht und ergreifend eine Unterstellungsmöglichkeit fehlt. »Wie uns hier geholfen wurde, das ist einfach nicht zu beschreiben«, richtet Daniela Restle ihren Dank an die vielen Unterstützer und Spender.
Wer weiter helfen will, der kann dies an folgendes Spendenkonto tun: Brand Radolfzell - Daniela Restle, Stichwort: Hilfe für Leni, Volksbank Meßkirch, IBAN: DE85 6936 2032 0015 0075 16.
Matthias Güntert
redaktion@wochenblatt.net
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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