Levin Eisenmann und Volker Kauder zu Besuch bei Religionsgemeinschaften
Wie wichtig ist das »C«?
Radolfzell. Am Donnerstag besuchte der CDU-Landtagskandidat für den Wahlkreis. Konstanz Radolfzell, Levin Eisenmann zusammen mit dem ehemaligen Vorsitzenden der CDU-Bundestagsfraktion Volker Kauder verschiedene Religionsstätten im Wahlkreis. Endpunkt der Tour war im Radolfzeller Münster, wo sich Eisenmann und Kauder von Pfarrer Heinz Vogel den Stand der Renovierungsarbeiten erläutern ließen. Dabei wurde nicht nur über die Bedeutung des Erhalts von Kirchengebäuden als Kulturgut gesprochen, sondern auch über die Bedeutung, die Religion heutzutage noch in der Politik hat.
Für den Protestanten Volker Kauder, der selbst immer wieder katholische Messen im Radolfzeller Münster besucht müssten die Kirchen heutzutage selbstbewusster auftreten. »Man darf sich als Kirche nicht nur auf Skandale reduzieren lassen. Ihr habt als Kirche doch so viel zu bieten«, betonte er gegenüber Pfarrer Vogel. Dass die junge Generation in den Kirchen unterrepräsentiert ist, macht dem CDU-Politiker dabei Kopfzerbrechen. Es sei schade, dass mittlerweile vielen Jungen Menschen eine religiöse Erziehung verwehrt bleibe, denn Religion könne etwas sein, dass einen Trägt, einem Kraft gibt und zugleich Verortung und Antrieb sein kann. Wie Kauder im Gespräch mit dem Wochenblatt erklärte, seien das für Ihn auch Werte, die für einen Politiker besonders wichtig seien.
Rainessance der Christlichen Werte benötigt
Zustimmung bekam er dafür von Levin Eisenmann. »Ich finde es sehr schade, dass die Religion in der öffentlichen Wahrnehmung an Wertschätzung verloren hat. Gerade in Zeiten von Corona sind eigentlich die klassischen christlichen Werte besonders wichtig für unsere Gesellschaft. Hier ist meiner Meinung nach eine Renaissance gefragt«, sagt der Katholik Eisenmann gegenüber dem Wochenblatt. Doch auch in Bezug auf die Zusammenarbeit zwischen Politik und Religionsgemeinschaften sieht er ein großes gesellschaftliches Potenzial, denn es gebe viele Aufgaben, die man zusammen lösen könne. »Gerade im Bereich der Kinderbetreuung oder der Pflege alter Menschen funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Politik und Religionsgemeinschaften ja schon sehr gut«, so Eisenmann.
Bestürzt zeigte sich Eisenmann im Gespräch mit dem Wochenblatt darüber, dass die Jüdische Gemeinde in Konstanz, deren Synagoge er am Donnerstagmorgen besucht hatte, noch immer für jede Veranstaltung Polizeischutz benötigt. »Dass Antisemitismus bei uns noch immer ein Thema ist beunruhigt mich sehr«, so Eisenmann. Einigkeit besteht bei Kauder und Eisenmann darüber, dass das »C« im Namen ihrer Partei weniger für eine bestimmte Konfession oder Religionsgemeinschaft stehe, sondern für den Kanon christlicher Grundwerte, auf deren Grundlage sie das Zusammenleben gestalten wollen. Für Eisenmann ist Religion deshalb nicht zuletzt auch ein verbindendes Element über die europäischen Grenzen hinweg. »Wir mögen zwar unterschiedliche Sprachen sprechen, aber in fast jedem Dorf steht eine Kirche. Das gehört zu unserer kulturellen Identität«, so Eisenmann.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
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