Stadt: Seetorquerung führt zur Aufwertung der südlichen Innenstadt
Wichtiger Baustein für ein Gesamtkonzept

Foto: Bei dem vom CDU-Stadtverband organisierten Vorortgespräch erläutert Bauamtsleiter Thomas Nöken (Mitte) etwa den geplanten Gleisrückbau bei der Seetorquerung. Links im Bildhintergrund im weißen Mantel Moderatorin Karin Vögele (CDU). swb-Bild: stm
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Radolfzell (stm). Für die Befürworter ist sie unverzichtbares Jahrhundertprojekt, für die Kritiker eine 17 Millionen teure Sichtachse zwischen Rathaus und See. Vor dem endgültigen Entscheid scheinen noch immer viele Bürger Informationsbedarf zur Seetorquerung zu haben. Augenscheinlich wurde dies beim ersten! Vorortgespräch am Freitag, das von der Radolfzeller CDU organisiert wurde, die die Seetorquerung befürwortet. Dabei erläuterte Bauamtsleiter Thomas Nöken unter Beisein rund 80 interessierter Bürger, sowie Oberbürgermeister Martin Staab und Bürgermeisterin Monika Laule anhand von gestellten Fragen das vorliegende Konzept.

Für den parteilosen Nöken ist die Vorzugsvariante der Seetorquerung der entscheidende Baustein zur Aufwertung der südlichen Innenstadt, die diese als Gegenwicht zum Schiesser-Areal dringend nötig habe. Hundert Gespräche mit Investoren beispielsweise am künftigen Quartier Kapuzinerweg (Postpakethalle und Veterinäramt sowie Mayerareal) mit etwa einem Hektar Gesamtfläche habe er bereits geführt, aber diese Investoren brauchen Planungssicherheit, so Nöken. Bekräftigt wird dies durch eine Presseerklärung der Stadt: »Die Entwicklung der angrenzenden Flächen (gemeint sind neben dem Quartier Kapuzinerweg noch Flächen an Güterhallen und Güterbahnhof) mit Gastronomie, Handel und Dienstleistungen und der Seepromenade entsprechend der Planungswerkstatt ist durchaus abhängig von Art und Gestaltung eines zentralen Seezugangs und eines neuen Bahnhofs.« Beispielsweise seien Privatinvestitionen an der Seepromenade von fünf Millionen Euro für vier moderne Gastronomiebetriebe, eine davon an der Mole, eng mit der Vorzugsvariante verknüpft, betonte Nöken.

Zudem wurde von Stadtseite darauf hingewiesen, dass die fünf Millionen Euro hohe Förderung aus dem Landessanierungsprogramm bei der Bestandsvariante völlig offen sei. Da dies eine weitreichende städtebauliche Verbesserung voraussetze, steht für Bauamtsleiter Nöken bereits fest mit einer »Pinselstrichsanierung und Trichtererweiterung«, wie er die 12 Millionen Euro teure Bestandsvariante bezeichnete, werden die Fördergelder nicht fließen.

Gerade die hohen Kosten der Seetorquerung von 17 Millionen Euro kritisiert Stadtrat Siegfried Lehmann von der FGL. Deshalb plädiere er für die Bestandsvariante, bei der die Attraktivität durch Barrierefreiheit und Gleisrückbau ebenfalls gewährleistet sei, erklärte Lehmann auf Anfrage. Denn nachdem sich die Seetorquerung seit dem Finanzierungsplan 2011 bereits um vier Millionen Euro erhöht hätte, warnt Lehmann gar vor einer drohenden Neuverschuldung. Denn alle Rücklagen im Haushalt seien bereits 2016 aufgebraucht, so Lehmann weiter. Seine Mahnung das vorgelegte Quality Gate der Deutschen Bahn könne wie bei anderen Projekten unter rollenden Rädern« zu wesentlich höheren Kosten als prognostiziert führen, wies Bauamtsleiter Nöken auf Nachfrage zurück.

Klar ist die Deutsche Bahn finanziert im Rahmen des Bahnhofsmodernisierungsprogramms den Hauptteil von Ausbau und Sanierung der Bahnsteige und Zugänge. Hingegen beteiligt sie sich nicht am etwa 1,7 Millionen Euro teuren Umbau des Empfangsgebäudes, da dessen Funktionalität gegeben sei, so die Auffassung der Bahn.

Beim Vorortgespräch wurde auch die Dimension der Seetorquerung für die Anwesenden deutlich. So reicht beispielsweise die Rampe trotz der achtprozentigen Steigung wesentlich näher an den See heran als bisher. Zudem komme es durch die notwendigen Flügelwände zu einer Verengung, bislang ist der Fußgängerweg hier gerade einmal 3,5 Meter breit geplant.

- Stefan Mohr

Autor:

Redaktion aus Singen

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