Schneller Kindergartenbau füllt Lücke
"Weltenbummler" hat das erste Ziel erreicht
Radolfzell. Das ging wirklich mal ganz schnell: Nur rund ein Jahr nach dem Beschluss konnte am Mittwoch der neue Kindergarten Weltenbummler mit einer kleinen Feier offiziell in Betrieb genommen werden. Erfolgt war der Umzug der Kinder aus dem Provisorium im Böhringer Pfarrsaal erst wenige Tage zuvor, doch die Rückmeldungen der Kinder wie Eltern seien schon mal phänomenal, freute sich Kindergartenleiterin Meike Mundhaas bei der Feier sichtlich. Denn im Pfarrsaal als Ausweichquartier waren die akustischen Bedingungen grenzwertig gewesen, jetzt könne man endlich auch mal ganz leise reden und alle würden es hören können.
Der „Weltenbummler“ ist eine Reaktion auf den damaligen OB-Wahlkampf, als sich OB Simon Gröger noch als Kandidat ein Bild von den doch schweren Bedingungen machen konnte. Der nun erstellte Container-Kindergarten, für dessen Bau rund 1,4 Millionen Euro nach dem Baubeschluss im letzten Februar mit Baubeginn im November investiert wurden, und dessen erst mal auf zwei Jahre angelegter Betrieb die Stadt rund zwei Millionen Euro kosten wird, konnte mit den 28 Kindern aus Böhringen nun erst mal starten.
Mit drei Gruppenräumen, Küche, Turnhalle und sogar einem Atelier könnte er bei entsprechender personeller Besetzung über 70 Kinder aufnehmen, was sich die Stadt Radolfzell bis Jahresende erhofft. Nach den Sommerferien wolle man hier aber schon mal bei 50 Kindern sein, die hier aufgenommen werden könnten, wurde zur Eröffnung vermittelt. „Die Reise des Weltenbummlers ist lang noch nicht zuende“, sagte Bürgermeisterin Monika Laule, die OB Simon Gröger ganz ausdrücklich dankte, dass er sich dieses Themas so engagiert angenommen hatte und für eine schnelle Lösung sorgen konnte.
Viel auf die Seite legen müssen
Dabei ging der Dank auch gleich an das Bauamt über, das hier manches für das Projekt auch erst mal auf die Seite legen musste, wie Projektleiter Gerhard Schöpperle deutlich machte, der für die Umsetzung Joachim Wiedmann im Hochbauamt zur Seite hatte, der sich freilich derzeit um einige laufende Projekte für neue Kita-Gruppen kümmern muss.
Der Projektstart für einen neuen Kindergarten hier an der Hebelstraße war immerhin im Jahr 2019 gewesen. Die Idee des damaligen Gemeinderates, hier eine Lösung mit Wohnungsbau umzusetzen, ließ sich aber in zwei Anläufen nicht realisieren. "Dadurch sind wir schon ganz schön in die Bredouille gekommen, denn dass der Gemeindesaal der Kirche in Böhringen nur ein Provisorium war, war allen klar, schon wegen der akustischen Probleme in dem Raum." Einzig die Aussenanlage steht noch zur Umsetzung an. Im Mai soll dann mit einem Fest die offizielle Einweihung begangen werden.
Das Quartier befindet sich insgesamt gerade im Umbruch. Denn für den Neubau der freien Schule "Rheinklang" haben am Wochenende auch die Vorbereitungen für die Bauarbeiten auf dem Nachbargrundstück begonnen.
Projekte im Entstehen
Insgesamt sei man in der Stadt Radolfzell derzeit emsig dabei, die räumlichen Kapazitäten in der Kinderbetreuung zu verbessern, betonte Bürgermeisterin Monika Laule. Nach der Eweiterung der Kindergärten in Stahringen und Güttingen, um jeweils einen Gruppenraum, werde auch Böhringen durch den privaten Bauträger im Gewann Netzfeldwies ein zweigruppiger Kindergarten entstehen, in Markelfingen soll der dreigruppige Kindergarten, der durch die Messmer-Stiftung gebaut wurde, zum neuen Kindergartenjahr zur Verfügung stehen, der Kindergarten St. Ursula in der Nordstadt soll auch einen Gruppenraum dazu bekommen, so dass hier auch drei Gruppenräume zur Verfügung stehen. Und dort gegenüber werde die U3-Betreuung "Entdeckerkiste" bald aufgestockt.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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