Stadt Radolfzell geht als gutes Beispiel voran
Weltbienentag am 20. Mai als Einladung zum Mitmachen

Der Waldhauskreisel in Radolfzell ist im Rahmen des Programms "Natur nah dran" des NABU im Jahr 2017 als Blühwiese angelegt worden. | Foto: Stadt Radolfzell
  • Der Waldhauskreisel in Radolfzell ist im Rahmen des Programms "Natur nah dran" des NABU im Jahr 2017 als Blühwiese angelegt worden.
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Radolfzell. Die Stadt Radolfzell begeht in diesem Jahr den Weltbienentag am 20. Mai und lädt herzlich ein, diesen gemeinsam zum Wildbienentag zu machen.

Es gibt sie in vielen Farben, Formen und Größen: Wer bei Bienen vor allem an gelb-schwarze Streifen denkt, unterschätzt die über 460 Wildbienen-Arten, die alleine in Baden-Württemberg vorkommen. „Ohne Wildbienen und Hummeln gäbe es keinen Apfelsaft und keine bunten Wiesen. Denn sie bestäuben unsere Obstbäume und Wildpflanzen und sind unverzichtbar für die Ökosysteme. Aber sie finden kaum noch Nahrung und Nistplätze“, so NABU-Wildbienen-Beauftragte Sabine Holmgeirsson. Solche Lebensräume schafft die Stadt Radolfzells schon seit Jahren, indem sie auf heimische Wildpflanzen setzt.

So wie im Laufe des Jahres verschiedene Pflanzenarten blühen und verwelken, kommen und gehen auch die Wildbienen. Bestimmte Arten sammeln jeweils zu ganz bestimmten Zeitpunkten Pollen und Nektar. Die Wildbienen fliegen vier bis sechs Wochen – bis sie genug Nahrung gesammelt haben, um ihren Nachwuchs großzuziehen. Dann verschwinden sie in ihre Brutstätten und legen eine Brutzelle an. Darin befinden sich ein Ei und ein Pollenvorrat, von dem sich die Larven nach dem Schlüpfen ernähren. Die meisten Wildbienenarten - etwa 80 Prozent - nisten im Boden. Aber auch die Stängel vertrockneter Wildstauden oder abgestorbene Baumstämme sind beliebt.

In Radolfzell summt und brummt es

Startschuss für die naturnahe Umgestaltung der Grünflächen war die Teilnahme der Stadt Radolfzell beim NABU-Projekt „Natur nah dran“ im Jahr 2017. Die Flächen sind am Waldhauskreisel inklusive Verkehrsteiler zu finden. Entsprechend wurde im selben Jahr der DRK-Kreisel mit Seitenflächen im Zuge des deutschlandweiten Projektes „BienenBlütenReich“, Netzwerk Blühende Landschaft, umgestaltet. Auch in der Schützenstraße und auf der Wiese Am Obertor wachsen heimische Wildblumen und Wildstauden. Ganz frisch wurden am neuen Kreisel der Konstanzer Straße die Seitenbereiche mit einer Wildblumenwiese eingesät. Die Stadt Radolfzell möchte auch zukünftig die Artenvielfalt erhöhen, indem Stauden-Hochbeete und Blühstreifen angelegt oder die Rasenflächen in Wiesen umgewandelt werden.

Alle können etwas für Wildbienen tun!

Beim Thema Artenvielfalt gilt die Devise „Jeder Quadratmeter zählt“. So können nicht nur Kommunen ihre Flächen in blühende Biotope verwandeln, sondern auch private Gärten oder Balkone bieten das Potential, zum Insekten-Paradies zu werden. Von diesen Tipps profitieren nicht nur Wildbienen, sondern auch andere Insekten:
Verschiedene Blühzeiten für verschiedene Arten: Es ist wichtig, dass nicht alle Blumen zur gleichen Zeit blühen, sondern die Zeit der Blüte sich möglichst lange erstreckt. Vom Winterling im Februar, dem Buschwindröschen im März und April über die Gewöhnliche Nachtviole von Mai bis Juli bis zur Berg-Aster von August bis Oktober.
Gefüllte Blüten = leeres Pollen-Buffet: Häufig haben Pflanzen aus dem Handel (Gartencenter, Baumarkt u.a.) gefüllte Blüten ohne Staubblätter. Das sieht zwar ansprechend aus, aber Bienen und Hummeln finden hier weder Pollen noch Nektar. In den Einkaufswagen sollten deshalb nur insektenfreundliche Pflanzen mit ungefüllten Blüten.
Bio auch im Garten: Saatgut und Pflanzen sollten biologisch angebaut sein, denn Pestizide sind eine Bedrohung für Insekten. Ein naturnaher Garten reguliert sich selbst und kommt ohne Gift aus. Insekten wie Marienkäfer oder Florfliege halten als Nützlinge sogar Blattläuse in Schach.

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Presseinfo aus Singen

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