Gemeinderat stimmt weiteren Verhandlungen mit der Bahn in Sachen Seetorquerung zu
Weitere Planungen für den Seezugang

Seetorquerung Bahnhof | Foto: Für die endgültige Kostenberechnung der Seetorquerung muss noch der Abriss des westlichen Teils des Bahnhofsgebäudes samt Ersatzneubau geplant werden. swb-Bild: dh
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Radolfzell. Ursprünglich hätten für Ende 2019 bereits Kostenberechnungen für die Erstellung der Seetorquerung vorliegen sollen. Da der Gemeinderat eine Entscheidung in Bezug auf die Planungen für den Abriss des westlichen Teils des Empfangsgebäudes vertagt hatte, musste in der jüngsten Sitzung noch einmal über diesen Punkt diskutiert werden.

Für die Umsetzung der sogenannten »modifizierten Seetorquerung« ist der Abriss des westlichen Teils des Empfangsgebäudes notwendig, in dem sich aktuell unter anderem die Tourist-Information befindet. In diesem Bereich soll dann, so der Plan, die neue, verbreiterte Unterführung verlaufen. Für den wegfallenden Gebäudeteil soll ein Ersatzneubau im Bereich der wegfallenden Gleise 1 und 2 erstellt werden.
Dazu ist allerdings zunächst ein Einvernehmen mit »DB Station&Service« herzustellen, machte Rechtsanwalt Thomas Burmeister in der Gemeinderatssitzung deutlich.

»Sobald das Einvernehmen mit der Bahn hergestellt ist, rechnen wir mit neun Monaten für die Erstellung einer Entwurfsplanung«, erklärte Baudezernatsleiter Thomas Nöken. Das bedeutet, dass im Sommer 2020 die Kostenberechnung vorliegt und der Gemeinderat eine fundierte Basis hat, um eine Entscheidung über das weitere Vorgehen in Sachen attraktiver Seezugang hat.
Stadtrat Siegfried Lehmann (FGL) merkte an, dass er die Verwaltung nicht ermächtigen wolle, Verträge mit der Bahn auszuhandeln und zu unterschreiben, die er noch gar nicht kenne. Sein Antrag, dass die Verträge dem Gremium nach der Aushandlung nochmals zur Abstimmung vorgelegt werden, fand im Gremium keine Mehrheit.

Stadtrat Jürgen Keck (FDP) erklärte, dass die FDP-Fraktion nach wie vor hinter dem Projekt Seetorquerung stehe. »Allerdings unter der Prämisse, dass wir es uns leisten können«, so Keck, der hinzufügte, dass er aus einem Gespräch mit dem Konzernbevollmächtigten der DB weiß, dass die Bahn aktuell keine eigene Planung vorantreibt, wie die Barrierefreiheit realisiert werden könnte, wenn die Seetorquerung nicht kommt.
Auch Bernhard Diehl (CDU) will endlich Zahlen sehen. »Es geht jetzt darum, die Verträge zu unterschreiben, damit wir fundierte Zahlen bekommen. Jetzt den Schlussstrich zu ziehen wäre fatal, weil dann die ganzen Kosten für den bisherigen demokratischen Prozess für die Katz wären«, erklärte er und fügte hinzu: »Wenn wir jetzt aufhören, stehen wir vor dem Nichts.«

Einer der an dieser Stelle ebenfalls nochmals kräftig die Werbetrommel für die Seetorquerung rührte, war SPD-Stadtrat Norbert Lumbe. »Wir haben eine hässliche, gefährliche, schmutzige Unterführung, über die sich die Menschen beschweren und wir haben diesen versprochen Abhilfe zu schaffen«, betonte er und sprach sich deshalb für den Beschlussvorschlag der Verwaltung aus, der vorsieht, den Entwurf des Planungsvertrags zur Erstellung der Planung für den Abbruch des westlichen Teils des Empfangsgebäudes mit Ersatzneubau im Bereich des verbleibenden östlichen Empfangsgebäudeteils sowie dem Entwurfs des Finanzierungsvertrages zur Erstellung der Planung für die Modernisierung des Bahnhofs Radolfzell zuzustimmen.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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