Fuchs stellte Buch zur Fastnacht vor
„Wegweiser für Generationen“
Radolfzell (pud). Punktgenau zum 175-jährigen Jubiläum der Narrizella Ratoldi hat Michael Fuchs ein Buch veröffentlicht, das das Zeug hat, ein Standardwerk zu werden. „Radolfzeller Fastnacht. Zur Geschichte einer langen Tradition“ heißt die Veröffentlichung.
Auf über 300 Seiten beschreibt der Kulturwissenschaftler und Präsident des Vereins Fasnachtsmuseum Schloss Langenstein nicht nur die Geschichte der Narretei, sondern auch die Auswirkungen der politischen, sozialen und kulturellen Umstände der jeweiligen Epochen auf sie.
Herausgekommen ist auch ein „Stück Stadtgeschichte“ und eine Beschreibung dessen, „wie sich Radolfzell und seine Bürgerinnen und Bürger in den vergangenen Jahrhunderten entwickelt haben“, sagte Fuchs anlässlich der Buchvorstellung im Zunfthaus.
Darüber hinaus soll das Buch „ein Wegweiser für künftige Generationen sein, die hier nachvollziehen können, was die Fastnachtstradition in Radolfzell bedeutet und wie sie bis heute gelebt wird“, so Fuchs weiter. Lektor Heinz-Peter Lauinger lobte den „sehr lesbaren Stil“ und die „ausgezeichneten Bilder“. Lauinger dankte Fuchs vor allem dafür, dass er sich nicht nur mit den Höhen, sondern auch den Tiefen beschäftigt hat. So habe er sich nicht gescheut, über die Einflüsse des Nationalsozialismus zu schreiben. Oberbürgermeister Martin Staab gestand, dass er beim Blättern im „unglaublich spannenden“ Werk die Zeit vergessen habe. Er attestierte Fuchs, „wissenschaftlich genau“ gearbeitet und gleichsam „unterhaltsam“ geschrieben zu haben. Allerdings hatte er zwei Kritikpunkte. Zum einen sei es wohl „historisch korrekt, aber diplomatisch dibbelig“, dass er als Stadtoberhaupt erst auf Seite 277 erscheine. Zum anderen bestünde ein Narrenrat in Radolfzell nicht aus elf, sondern aus 27 Narren. Er meinte den Gemeinderat, der „jede Menge Schabernack“ treibe.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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