Fuchs stellte Buch zur Fastnacht vor
„Wegweiser für Generationen“

Foto: Kürzlich stellte Michael Fuchs (2.v.l.) sein Buch über die Radolfzeller Fastnacht im Zunfthaus vor. Zu den ersten Gratulanten gehörten Narrizella-Präsident Martin Schäuble (limks), OB Martin Staab und Kreisarchivar i.R. Dr. Franz Götz (rechts). swb-Bild:
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Radolfzell (pud). Punktgenau zum 175-jährigen Jubiläum der Narrizella Ratoldi hat Michael Fuchs ein Buch ver­öffentlicht, das das Zeug hat, ein Standardwerk zu werden. „Radolfzeller Fastnacht. Zur Geschichte einer langen Tradition“ heißt die Veröffentlichung.

Auf über 300 Seiten beschreibt der Kulturwissenschaftler und Präsident des Vereins Fasnachts­mu­se­um Schloss Langenstein nicht nur die Geschichte der Narretei, sondern auch die Aus­wirkungen der politi­schen, sozialen und kulturellen Umstän­de der jeweiligen Epochen auf sie.

Herausgekommen ist auch ein „Stück Stadtgeschichte“ und eine Be­schrei­bung dessen, „wie sich Radolfzell und seine Bürgerinnen und Bür­ger in den vergangenen Jahrhunderten entwickelt haben“, sagte Fuchs anlässlich der Buchvorstellung im Zunfthaus.

Darü­ber hinaus soll das Buch „ein Wegweiser für künf­tige Generationen sein, die hier nach­voll­ziehen können, was die Fast­nachtstradition in Ra­dolf­zell bedeutet und wie sie bis heute gelebt wird“, so Fuchs weiter. Lektor Heinz-Pe­ter Lauinger lobte den „sehr lesbaren Stil“ und die „ausgezeichneten Bilder“. Lauinger dankte Fuchs vor allem dafür, dass er sich nicht nur mit den Hö­hen, sondern auch den Tiefen be­schäftigt hat. So habe er sich nicht gescheut, über die Einflüsse des Nationalso­zia­lis­mus zu schreiben. Oberbürgermeister Martin Staab gestand, dass er beim Blättern im „unglaub­lich span­nen­den“ Werk die Zeit vergessen habe. Er attestierte Fuchs, „wissenschaftlich genau“ gearbeitet und gleichsam „unterhaltsam“ geschrieben zu haben. Allerdings hatte er zwei Kritikpunkte. Zum einen sei es wohl „historisch korrekt, aber diplomatisch dibbelig“, dass er als Stadtober­haupt erst auf Seite 277 erscheine. Zum anderen bestünde ein Narrenrat in Radolfzell nicht aus elf, sondern aus 27 Nar­ren. Er meinte den Gemeinderat, der „jede Menge Schabernack“ treibe.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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