Hecker-Gymnasiasten mit großem Friedenszug
"Wahrheit ist nicht einfach da"
Radolfzell. Das Wetter war garstig, so wie die aktuellen Zeiten auch. Trotzdem machten sich am Freitag rund 350 SchülerInnen auf den Weg von ihrer Schule auf den Münsterplatz, um damit eine ganze Aktionswoche über Krieg und Frieden abzuschließen. Die drei Abiturienten Lucas Pascual Maier, Thulashi Saravanababam und Julen Basel hatten den Friedenszug perfekt organisiert. Nach der Ankunft der jungen Demonstranten mit ihren Schildern und Fahnen läuteten die Glocken des Münsters extra für eine Schweigeminute als großes Zeichen. Und nach der Kundgebung, bei der auch OB Simon Gröger wie Münsterpfarrer Heinz Vogel sprachen, wurde als ganz großes Signal ein riesiges Peace-Zeichen gestellt. Damit alles gute klappte, hatten es die Organisatoren vorab aufgemalt.
Zuvor wurde das Thema des Kriegs und die Betroffenheit der SchülerInnen thematisiert. Verlesen wurde eine Mail einer Schülerin, die von ihrer Angst berichtete. Oft habe man das Gefühl nicht mehr unter die Dusche gehen zu können, weil gleich schon der nächste Alarm losgehen könne.
Anna-Tabea Feifel und Erik Mächler sprachen auf der aus Paletten aufgebauten kleinen Bühne mit ihren Mitschülern Nikolai und Alex. Wie Wurzeln des einen in der Ukraine, sind die Wurzeln des anderen in Russland. "Das ist Putins Krieg", sagt Nikolai, "keiner von den Russen". Das Thema werde auch Zuhause kontrovers diskutiert. Alexander versucht den Kontakt zu seinem Großvater zu halten, der in einer Klinik arbeitet. Da pfeifen währen den Telefonaten die Raketen durch den Himmel, es würden Menschen auch aus Angst sterben.
"Bei einem Krieg gibt es keine Sieger und nur Verlierer", gemahnte OB Simon Gröger, der die Initiatoren auch ausdrücklich für dieses Engagement der Schule dankte. "Wahrheit ist nicht einfach da, sie entsteht", sagte Münsterpfarrer Heinz Vogel. Um sie müsse man immer kämpfen.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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