Gelungener Fasnetauftakt beim Frühschoppen der »Narrizella«
Viel Neues in der Jubiläums-Bütt

Foto: Festredner und Europaminister Peter Friedrich bewies beim Männerfrühschoppen der »Narrizella«, dass er auch Bütt kann. Auch wenn das Gesicht von Präsident Martin Schäuble schlimmeres erahnen lässt. swb-Bild: gü
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Radolfzell (gü). Der diesjährige Männerfrühschoppen der »Narrizella« am Dreikönigstag war ein ganz besonderer: Denn wir Narrenpräsident Martin Schäuble gleich zu Beginn der Veranstaltung, die in diesem Jahr aufgrund der Erweiterungsarbeiten am »seemaxx« in der Aula des Friedrich-Hecker-Gymnasiums stattfand, feiert die Zunft in diesem Jahr ihr 175-jähriges Jubiläum. »Mit dem Männerfrühschoppen beginnt die Saison 2016. Sie wird kurz, intensiv aber auch etwas ganz besonderes werden«, sagte er. Doch bevor die erste Lachsalve das Bütten-Fass der »Narrizella« verlassen hatte, kam es nach dem erstmaligen Umzug ins »Hecker«, gleich zu einem weiteren Novum: Mit Direktorin Ulrike Heller-Paulus konnte Schäuble zum ersten Mal eine Frau auf der ansonsten vor Testosteron tropfenden Bühne der »Narrizella«-Männer begrüßen. Der Präsi nutze die Gunst der Stunde, um sich für die Ausweichräumlichkeiten zu bedanken. »Ich selbst habe es nie ins Gymi geschafft. Ich war auf dem »TG« - der Teggingerschule. Umso froher sind wir, heute hier im Hecker-Gymnasium aufzutreten«, sagte Schäuble.
Was danach folgte, war ein närrischer Angriff auf die Lachmuskeln allererster Güte. Bereits die Auftaktnummer von Malte Semmrau entwickelte sich zu einem Schenkelklopfer. Gekonnt ließ der Bütt-Newcomer das Narrentreffen in Bräunlingen auf dem vergangenen Jahr Revue passieren. Gewohnt bissig und kratzbürstig wurde es beim Auftritt von Egon Kenke. Mit seinem schwarzen Humor à la »trotz jahrelanger Finanzjonglage, droht am Ende der Seetorquerung die Finanzblamage« sorgte der Rückkehrer für Stimmung.
Dass er nicht nur auf der politischen Bühne glänzen kann, bewies Festredner und Europaminister Peter Friedrich. Dass der Politiker aber bei den Narren überzeugen konnte, überraschte ihn selbst am allermeister. Schließlich weilte er, als Gott deb Humor verteilt habe, nach eigenen Angaben, bereits auf dem Parteitag der SPD. Oder um es anders zu sagen: »Mit Drobig und Rapp sich zu messen, dass kann ich doch gleich vergessen«, so Friedrich weiter. Geschenke hatte er dennoch parat, denn den »Wolf am Bande«, den Schäuble 2015 von Guido Wolf, CDU Spitzenkandidat für das Amt des Ministerpräsidenten, überreicht bekam, sei längst überholt. Vielmehr bräuchte der Narren-Präsi ein paar rote Socken - passend zur Parteifarbe.
Im Anschluss daran bewies Benny Bromma wie gewohnt sein feines Gespür für musikalische Verse, ehe Josch Frenegle als Saunameister die ein oder andere (sch)witzige Geschichte aus dem Schwitzbad mit närrischer Beteiligung zum Besten gab. Doch den heimlichen Höhepunkt hatten sich die Narren für den Schluss aufgespart. Denn mit Wolfgang Drobig kehrte ein Kultnarr anlässlich des 175. Geburtstages der »Narrizella« auf die närrische Bühne zurück. Und der Altmeister hat nicht verlernt. Mit geballter Reimkunst brachte er die Aula zum Kochen.

Mehr Bilder vom Männerfrühschoppen der »Narrizella« gibt es unter bilder.wochenblatt.net.

- Matthias Güntert

Autor:

Redaktion aus Singen

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