Radolfzell und Diakone starten "FlexHero"
Vereine machen sich fit fürs neue Ehrenamt

Die Diakonie im Landkreis und die Stadt Radolfzell übten mit ihren Teams und zusammen mit OB Simon Gröger und dem Leiter der Diakonie in Radolfzell, Christian Grams am letzten Dienstagabend den Schulterschluss für den "Kickoff" der Ehrenamtsplattform "FlexHero" im Milchwerk Radolfzell. | Foto: Fiedler
  • Die Diakonie im Landkreis und die Stadt Radolfzell übten mit ihren Teams und zusammen mit OB Simon Gröger und dem Leiter der Diakonie in Radolfzell, Christian Grams am letzten Dienstagabend den Schulterschluss für den "Kickoff" der Ehrenamtsplattform "FlexHero" im Milchwerk Radolfzell.
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Radolfzell. Für ein neues Zeitalter des Ehrenamts soll die Plattform "FlexHero" in der Stadt sorgen, die nun vor Kurzem auf Initiative der Diakonie mit einem starken "Kickoff" im Beisein vieler Vereinsvertreter gestartet wurde.

Die Plattform, die es auch als "App" fürs Smartphone gibt, soll den neuen Zeiten Rechnung tragen, in denen es zwar durchaus den Willen zu ehrenamtlichen Aufgaben und auch die Lust daran gibt, aber viele sich deshalb nicht gleich an einen Verein binden wollen, sondern ihren Einsatz eher an Projekte gebunden sehen wollen. "FlexHero", das in immer mehr Städten und Gemeinden angeboten wird, will sich dabei zur Kommunikationsebene entwickeln, wurde in der Präsentation via Videokonferenz im kleinen Saal des Milchwerks vermittelt.

Das Thema ist bei den Radolfzeller Vereinen schnell angekommen, wurde schon zur Infoveranstaltung bekannt gegeben, denn schon kurz nach der Einladungen hätten sich eine Reihe von Vereinen bereits auf der Plattform platziert. "Schon deshalb, weil dies als gute Ebene gesehen wird, auf Einsatzmöglichkeiten hinzuweisen", sagte Philipp Klöhnhammer als Geschäftsführer von FlexHero, der für eine ausführliche Vorstellung des Portals per Videokonferenz vom Unternehmenssitz in Worms zugeschaltet war. Den Stein ins Rollen gebracht hatte für Radolfzell die Diakonie, wie deren Geschäftsführer Christian Grams auf Nachfrage sagte. Es gab dazu schon ein Vorgängermodell, mit dem, hier lokal auf Radolfzell zugeschnitten, ehrenamtliche Helfer gesucht wurden, die die Diakonie auf vielen Ebenen auch im Mehrgenerationenhaus sucht. So gehe es manchmal um ganz "kleine" Einsätze, wie mit jemanden spazieren zu gehen, oder für andere niedrigschwellige Anfragen als Helfer. "Mit diesem Portal könne man sicher mehr Öffentlichkeit für das Thema Ehrenamt schaffen", ist sich Grams sicher. "Gerade, wenn das Thema auch von vielen anderen Vereinen mitgenutzt wird".

Eine Plattform mit zwei Seiten

Denn "FlexHero" hat sozusagen zwei Seiten. Auf der einen Seite können eben die Vereine hier ihren Bedarf vermitteln, und mehr Angebot dürfte hier auch nach mehr Nachfrage sorgen. Zusätzlich hat auch die Stadt Radolfzell die Plattform in ihre Homepage mit eingebunden, um auch dort als Wegweiser dienen zu können. Auf der anderen Seite können sich auch Privatpersonen hier melden, die den Wunsch haben, ganz einfach ehrenamtlich tätig zu werden und eine bestimmte Zeit dafür anbieten zu wollen. Schon beim Startmenü wird da auf beide Ebenen hingewiesen.

Die Plattform reagiere damit auf die Veränderungen in der Gesellschaft. Würden nicht bedeuten, dass es weniger hilfsbereite Menschen gebe, ganz im Gegenteil. So gebe es zum Beispiel sehr viele junggebliebene Senioren, die sich noch in die Gesellschaft einbringen wollten. Geändert habe sich freilich die Bereitschaft, mit solch einem Ansinnen sich gleich an einen Verein oder eine Initiative binden zu wollen. "Der Trend geht da eindeutig zu projektorientierten Einsätzen, bei denen das Engagement mit der Umsetzungsphase verbunden ist und danach wieder endet", sagte Philipp Klönhammer. Ein Mitmacher der ersten Stunde für Radolfzell war dabei die Volkshochschule, wie deren Radolfzeller Geschäftsstellenleiter Uwe Donath sagte. Die VHS biete ja zum Beispiel das Format "Fit im Ehrenamt" mit Fortbildungen für Vereinsvertreter an, die man auch gerne über dieses Portal streuen wolle. Wichtig sei nun gewesen, dieses Thema zum Start mit einem "Kickoff" in die Öffentlichkeit zu gehen, wurde zum Abschluss der Informationsveranstaltung unterstrichen. Finanziert wird das Projekt zunächst durch die Diakonie und die Stadt Radolfzell durch deren Unterstützung für das Mehrgenerationenhaus.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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