Aktion "Leuchtfeuer" soll Druck machen in den Tarifverhandlungen
Ver.di macht Feuer beim Roten Kreuz
Freiburg/ Radolfzell. Einen neuen Tarifkonflikt sieht jetzt die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di beim Deutschen Roten Kreuz aufkommen. Symbolisch wird am 10. November, 16:30Uhr ein Signalfeuer mit den Beschäftigten im Rettungsdienst des Landkreises Konstanz in Radolfzell bei der Rettungswache entfacht, kündigt die Gewerkschaft an.
In der ersten Verhandlungsrunde mit der Bundestarifgemeinschaft des DRK konnten sich Arbeitgeber und Gewerkschaft am 22. Oktober nicht auf einen Kompromiss einigen. Auf Grund der außergewöhnlichen Bedingungen und Herausforderungen der Pandemie zeigten sich die Arbeitgeber in Sorge ein solch umfangreiches Paket an Forderungen und Erwartungen möglicherweise nicht in weiteren Präsenzsitzungen verhandeln zu können.
Die ver.di Verhandlungskommission unterbreitete ein aus ihrer Sicht modifiziertes Angebot in Form eines Kurzläufertarifvertrags bis Ende April, was eine schnelle Lösung für die aktuelle Situation bedeutet hätte. Darin enthalten ist die Regelung der Corona Prämie für alle Beschäftigte, die Aufwertung der NotfallsanitäterInnen, die Regelung einer Infektionszulage, sowie eine Pflegezulage in gleicher Höhe des öffentlichen Dienstes zu regeln, und alle weiteren Bestandteile der Forderungen und Erwartungen auf Mai nächsten Jahres zu vertagen.
Trotz mehreren Unterbrechungen und intensiven Austauschen konnten sich die Arbeitgeber nicht zu einem Angebot durchringen. „Die Arbeitgeber hatten die Chance nicht den gleichen Fehler wie der VKA im öffentlichen Dienst zu machen! Leider haben sie diese Chance vergeben.“ sagt Gewerkschaftssekretär Michael Herbstritt von ver.di Südbaden Schwarzwald. Mira Hug, Notfallsanitäterin beim DRK in Säckingen und Mitglied der ver.di Tarifkommission macht deutlich: „Wenn die Arbeitgeber glauben sie können während der Pandemie auf Zeit spielen, machen sie einen großen Fehler! Wir fordern eine klare Aufwertung in dieser Tarifrunde und sind auch bereit diese durchzusetzen!“
Herbstritt ergänzt: „Nach dem Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst will niemand weitere Arbeitskämpfe, schon gar nicht im Krankentransport oder der Notfallrettung.“Es wäre deshalb wünschenswert, wenn die Arbeitgeber am 18. November zur zweiten Verhandlungsrunde ein wertschätzendes Angebot auf den Tisch legen würden. Ansonsten stünden gegebenenfalls stürmische Zeiten bevor.“„Wenn die Arbeitgeber uns in einen Konflikt treiben wollen, sind wir dafür vorbereitet. Die letzten Wochen haben wir gezeigt, dass wir unseren Forderungen mit AHA-Regeln und guten Hygienekonzepten nachdruckverleihen können.“ so Herbstritt.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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