Neues Rathaus statt Unterkunft für Flüchtlinge
Unverständnis über Overlack

Gaienhofen (pud). Für Unverständnis sorgte im Gemeinderat die Aussagen der Mooser Kreisrätin Anne Overlack zum Kauf des Geländes »Auf der Breite 3« durch die Gemeinde. Wie Bürgermeister und Kreisrat Uwe Eisch sagte, habe Overlack im Kreistag kritisiert, dass Gaienhofen ein auf dem Grundstück stehendes Gebäude zu einem Rathaus umbauen wolle, obwohl das Landratsamt doch händeringend nach Unterkünften für Flüchtlinge suche und dieses Gebäude dafür geeignet sei. Sie habe vorgeschlagen, dass die Höri-Gemeinden Gaienhofen, Moos und Öhningen sich zusammen tun und eine zentrale Unterbringung in Gaienhofen vereinbaren könnten. Das Kontingent könnte dann auf Moos und Öhningen angerechnet werden. Laut Eisch haben er und Landrat Frank Hämmerle angeführt, dass Gaienhofen bereits über 100 Flüchtlinge untergebracht habe und damit als einige der wenigen Gemeinden im Landkreis ihre Quote übererfülle. Eisch habe zudem darauf hingewiesen, dass das 8.500 Quadratmeter große, erschlossene und mitten im Dorf liegende Grundstück von der Evangelischen Schulstiftung erworben wurde, weil es für die Entwicklung der Gemeinde wichtig sei. (Anmerkung der Redaktion: Der Kaufpreis beträgt drei Millionen Euro und wird über die Kreditanstalt für Wiederaufbau finanziert). Dort könne man Geschosswohnungsbau für junge Familien entwickeln. So habe die Gemeinde auch die Chance, ihre Verwaltung zu modernisieren. Darüber hinaus werde dadurch weiterer Wohnraum an anderer Stelle im Ort für Flüchtlinge frei. Dem WOCHENBLATT sagte Eisch, dass es »nicht ganz korrekt« von Overlack war, »mit dem Finger auf Gaienhofen zu weisen«. Es könne nicht sein, dass Gaienhofen die Kontingente von den Nachbargemeinden zu deren Gunsten und Entlastung übernehmen soll. Dies würde zum Beispiel die Kapazitäten der Schulen und des Kindergartens in Gaienhofen absolut sprengen, so Eisch. Übrigens: In der jüngsten Gemeinderatssit-zung beschloss das Gremium, Fachbüros für Architektur, für Heizung, Lüftung, Sanitär sowie für Elektro zu beauftragen. Es handelt sich dabei um die Büros beziehungsweise deren Nachfolger, die schon das Gebäude im Jahr 1999 geplant hatten. Weiterhin gab Eisch bekannt, dass die Finanzierung über Kredite gesichert sei.

- Matthias Güntert

Autor:

Redaktion aus Singen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.