52 jugendliche Flüchtlinge bei Fußballturnier auf der Mettnau
Unbeschwertes Dribbel-Vergnügen
Radolfzell (rab). Sie waren vor Spieleifer kaum zu bremsen: 52 jugendliche Flüchtlinge aus dem gesamten Landkreis Konstanz flankten, köpften und dribbelten am Sonntagnachmittag auf dem Kunstrasenplatz auf der Mettnau wie die Weltmeister. Organisiert hatte das muntere Treiben mit Hilfe des FC Radolfzell der Redner und Buchautor Markus Jotzo, der ohne Geld von Hamburg bis zur Zugspitze reist, um zu zeigen, »dass der Mensch an seinen Überforderungen wächst«, wie er sagt. »Da ist jemand auf Ego-Tour«, begrüßte der stellvertretende Bürgermeister Norbert Lumbe den Abenteurer mit einem leichten Schmunzeln im Gesicht: »Aber er hat gesagt, er will jeden Tag etwas Gutes tun, und das gefällt mir!«, so Lumbe weiter. Und Jotzo betonte: »Ich glaube daran, dass jeder Mensch, der sich ein großes Ziel setzt, dieses Ziel auch erreichen kann« – und appellierte in diesem Sinne an die Teenager: »Traut euch etwas Großes zu und geht auf dieses Ziel mit mutigen Schritten zu!« Doch zunächst waren bei den Jugendlichen vor allem schnelle Schritte gefragt. Die Spieler aller acht Teams gaben ordentlich Fersengeld, um zum »Mettnau-Meister« gekürt zu werden. Letztendlich war jedoch gar nicht so entscheidend, wer das Turnier gewann - die Freude am Spielen und an der Gemeinschaft stand bei allen Beteiligten eindeutig im Vordergrund. Die vielen freiwilligen Helfer rund um Birgit Gorus, die sich mit ihrer Organisation »Flexflow« um die jugendlichen Flüchtlinge kümmert, freuten sich, dass »ihre Jungs« einen unbeschwerten Nachmittag verbringen konnten – und die jugendlichen Sportler hatten sichtlich Spaß pur. Dafür, dass die Energie bei den Nachwuchsfußballern nicht nachließ, sorgten auch die Händler des Radolfzeller Wochenmarktes, die reichlich Obst, Gemüse, Fleisch, Wurst und Käse als Verpflegung für die Teenager spendeten.
- Nicole Rabanser
Autor:Redaktion aus Singen |
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