Erstes Nachhaltigkeitsfest in Radolfzell findet sein Publikum
Umweltbewusster leben
Radolfzell. Trotz Nieselregen fanden zahlreiche Gerberplatz-Besucher am Samstag auf dem mit über zehn Ständen gut bestückten ersten Nachhaltigkeitsfest Radolfzells vielfältige Anregungen, Informationen und handfeste Ideen, um im eigenen Alltag noch sorgsamer und nachhaltiger mit vorhandenen Ressourcen umzugehen. Sichtbares und gemeinsames Motto des Tages war »Aus Alt mach Neu«. Organisatorin Evelyn Lustig, Stadtbeauftragte für Bürgerschaftliches Engagement, freute sich sichtlich über den großen Zuspruch, wie auch OB Martin Staab. Er warb in seiner Begrüßung dafür, »sich bewusst in den kleinen Dingen umzustellen«, so wie er »natürlich mit der Tasche statt Tüte« auf den Markt gehe, um einzukaufen.
Umstellung sei »nicht nur Last, sondern auch Lust«, so der Rathauschef. Passend zum Auftakt kündigte er den 1. ›Unverpackt‹-Laden in Radolfzell an, freute sich über die Teilnahme von ›Friday for Future‹ und dankte allen, insbesondere den Ehrenamtlichen für ihr Engagement: »Leben Sie nachhaltig in Radolfzell!«
Carolina Groß vom ›Friday for Future‹-OrgaTeam freute über die städtische Einladung zum Fest: »Es hilft, als Einzelner was zu tun, jeder Schritt ist wichtig«. Celia Stoltze ergänzte: »Es geht um mehr Zuwachs an Lebensqualität für Alle – statt bloßem Verzicht«.
Susanne Schmidt vom ›Café Connect‹-Stand ist entschieden gegen das Wegschmeißen, ihr Motto lautet »Kleidertausch statt Moderausch«. Barbara Baumgart von »Textil-Recycling« zeigte auch geniale Hosen für Kleinkinder – entstanden aus Pulloverärmeln. Till Rehfeld fertigt sogar Bio-T-Shirts an, fair gehandelt, klimaneutral – mit gut 60 eigenen Logos. Sein Erlös geht zu einem Ausbildungszentrum im Senegal – über die Naturfreunde. Deren Geschäftsstellenleiterin Süd, Daniela Dietsche, bot ein viel beachtetes ›Weltspiel‹ am Stand an, um globale Ungleichgewichte hinsichtlich Ressourcen spielerisch deutlich zu machen. »Food Sharing – wir retten Lebensmittel vor der Tonne« wurde von Sonja Maier präsentiert, die auf Abholstellen im Weltkloster und der Ideenwerkstatt hinwies. Hinter »Tiny House« verbirgt sich intelligentes, ressourcenschonendes Bauen und Wohnen in Radolfzell, wovon Kolja und Katharina mit ihren Kindern Clara und Adam profitieren.
Ewald Kleiner bot Vieles zum Selberpflanzen an, verbunden mit lebensklugen Tipps. Das BioBistro Safran lockte mit Köstlichkeiten und nebenan am Stand der Stadt gab es selbstgepressten Apfelsaft aus dem Streuobstgarten bei Möggingen – 200 kg Obst wurden so vor dem Vergammeln gerettet. Und über allem lagen die kernigen Rock’n Roll-Klänge der »Schlapo Joe’s«, späterhin von »Son Tres« – der verdiente Beifall galt sicher auch der Idee dieses Festes.
- Graziella Verchio
Autor:Redaktion aus Singen |
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