41. Naturschutztagen in Radolfzell gut besucht
Über 600 Umweltschützer im Milchwerk

41. Naturschutztage Milchwerk | Foto: Die 41. Naturschutztage in Radolfzell lockten über das verlängerte Wochenende über 600 Umwelt- und Naturschützer ins Milchwerk. swb-Bild: gü
  • 41. Naturschutztage Milchwerk
  • Foto: Die 41. Naturschutztage in Radolfzell lockten über das verlängerte Wochenende über 600 Umwelt- und Naturschützer ins Milchwerk. swb-Bild: gü
  • hochgeladen von Redaktion

Radolfzell. Auch im 41. Jahr ihres Bestehens haben die Naturschutztage in Radolfzell nichts von ihrer Strahlkraft verloren. »Wenn man von Naturschutz spricht, dann spricht man über die Naturschutztage in Radolfzell«, hob Oberbürgermeister Martin Staab die Bedeutung der größten, regelmäßig stattfindenden Naturschutztage in seiner Eröffnungsrede hervor. Unterstützung erhielt der Radolfzeller Rathauschef dabei vom Vorsitzender des »NABU« Baden Württemberg, Johannes Enssle, der allen Besuchern der Naturschutztage zahlreiche neue Impulse und Erkenntnisse versprach. »Es ist wichtig, dass wir dem Naturschutz ein Gesicht geben«, so Enssle weiter.
Dabei hatten die Verbände »NABU« und »BUND« an den durchweg gut besuchten Naturschutztagen - mehr als 600 Naturschützer pilgerten über das verlängerte Wochenende ins Milchwerk - deutliche Antworten in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz in petto: Sie appellieren an die Landesregierung, den Flächenverbrauch bis 2020 auf maximal drei Hektar pro Tag einzudämmen. Ziel müsse sein, bis 2025 die Netto-Null zu erreichen. Pro Tag werden in Baden-Württemberg 5,2 Hektar überplant oder überbaut. Zur Einordnung: In nur drei Jahren summiert sich das rechnerisch auf knapp 60 Quadratkilometer, der Gesamtfläche Radolfzells. »Die Freiflächen zerrinnen uns wie Sand zwischen den Fingern. Leidtragende sind unzählige Pflanzen und Tiere, deren Heimat Tag für Tag unter Beton und Asphalt verschwindet. Und leidtragend ist die Landwirtschaft, der kontinuierlich Wiesen- und Ackerflächen verloren gehen«, kritisieren BUND-Landesgeschäftsführerin Sylvia Pilarsky-Grosch und der NABU-Landesvorsitzende Enssle.
OB Staab bekannte sich hingegen als Befürworter der Windkraft. »In der Windkraft liegt der Schlüssel zur Energiewende. Auch wenn es zu Konflikten mit dem Naturschutz kommen kann«, sagte er. Das Motto der Windkraftgegner auch hier in der Region, Erneuerbare Energien zu bejahen, aber Windräder in der Landschaft abzulehnen, könne nicht gelingen. »Schließlich gehen Klima- und Umweltschutz uns alle an«, so Staab weiter.
Der Gerhard-Thielcke-Naturschutzpreis, der in diesem Jahr zum zehnten Mal verliehen wurde, ging 2017 an Ralf Worm. In der Landschaftserhaltungsverband arbeitet der 50-Jährige mit Fachleuten aus Naturschutz, Landwirtschaft und Kommunen zusammen, um die naturnahe Landschaftspflege über allen Ebenen hinweg voranzubringen. »Viele Wacholderheiden und Magerwiesen der Ostalb hätten ohne Ralf Worm nicht überlebt«, erklärte Laudator Kai Baudis, stellvertretender Landesvorsitzender des »BUND«.

- Matthias Güntert

Autor:

Redaktion aus Singen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.