SPD Ortsverein verfasst Resolution und schlägt persönliche Einschnitte zur Unterstützung und weniger Abhängigkeit von Energielieferungen aus Russland vor
Über 1.000 Menschen bei der Ukraine-Solidaritätskundgebung in Radolfzell
Radolfzell. Mehr Menschen hätten kaum auf den Seetorplatz in Radolfzell am Montagabend gepasst, wo über 1.000 Teilnehmer an der Solidaritätskundgebung für die Ukraine teilnahmen, zu der die SPD eingeladen hatte. Die Solidarisierung zeigte sich auch an vielen Gegenständen in den ukrainischen Farben Gelb und Blau, die beim Umzug durch die Altstadt vom Milchwerk aus zurm Seetorplatz mitgeführt wurde.
Die Verurteilung "Putins Krieg" gegen das Land war einhellig bei allen Rednern. OB Simon Gröger kündige in seiner Rede zudem an, dass sich die Stadt auf die Aufnahme von Flüchtlingen vorbereite um hier auch praktische Hilfe zu leisten. Es sei ein Krisenstab eingerichtet im Rathaus, der sich darauf vorbereite und dort könnten sich auch Menschen melden, die Menschen aufnehmen wollten.
MdB Lina Seitzl schlug vor sich auch solidarisch mit den Menschen in Russland zu erklären, die gegen diesen Krieg protestierten. Man müsse klar sehen, dass dies Putins Krieg sei, den er gegen die Freiheit in der Ukraine führe. Pfarrer Alexander Philipp zeigte sich getroffen davon, dass etwas wiederkehre, was er selbst nur aus Geschichtsbüchern kenne. Denn er, Jahrgang 1988, sei mit dem Bewußtsein der Zeit nach der "Wende" aufgewachsen, das die persönliche Freiheit so obenan stellte. Jetzt gehe sein ältere Bruder auf eine Fregatte zum Einsatz in der Ostsee.
Anne Meßmer verlas einen Brief der an der Uni Konstanz seit 2018 arbeitenden Oksana Melnyk, die vor drei Wochen aus familären Grunden in die Ukraine reiste, und nun größte Mühe hat wieder aus dem Land zu kommen. Im Bewegten Worten schilderte sie wie Angst und Verzweiflung nun plötzlich zum Alltag geworden seien.
Gemeinderätin Susann Göhler-Krekosch empfahl für Spenden die "Ukrainhilfe in Mühlingen" mit Geld- oder Sachspenden zu unterstüzen. Deren Vorsirtzender Vikor Krieger wolle bereits am Mittwoch einen ersten Hilfstransport starten. Den Verein gibt es schon seit 20 Jahren. Er hat seinen Schwerpunkt in der Gemeinde Onokivs'ka nahe der Grenze zur Slowakei. Mehr dazu unter www.ukrainehilfe.eu
Das Radolfzeller Vorstandsteam der SDP mit Anne Meßmer, Hannes Ehlerding und Veronika Conz verlas eine Resolution die auch die Bereitschaft zum Ausdruck bringt, für die Unterstützung der Ukraine wie für eine möglichst schnelle Verringung der Abhängigkeit von Energielieferungen aus Russland persönlische Einschnitte hinzunehmen, was mit deutlichem Applaus honoriert wurde.
Ein Video zur Kundgebung gibt hier unter dem Text.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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