Gedenken zum Volkstrauertag mit aktuellen Bezügen
»Traurig, dass die Menschheit nicht aus der Vergangenheit lernt«

Volkstrauertag | Foto: Der Landtagsabgeordnete Jürgen Keck hielt seine Rede am Volkstrauertag zusammen mit den Schülern Francesca Citera und Luca Hölbling. swb-Bild: dh
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Radolfzell. Immer weniger Menschen gibt es, die sich noch daran erinnern können, dass Deutschland einmal ein Kriegsgebiet war. In seiner Ansprache bei der Radolfzeller Gedenkfeier zum Volkstrauertag hob der Landtagsabgeordnete und Gemeinderat, Jürgen Keck hervor, dass Sätze wie »Wer sich heute in Deutschland umschaut, dem fällt es schwer, in den idyllischen Landschaften und lebendeigen Städten, den Schauplatz des ersten und zweiten Weltkriegs zu erkennen. Denn der Frieden ist für uns Europäer zu einer Selbstverständlichkeit geworden«, im Jahr 2019 leider nicht mehr mir der gleichen Selbstverständlichkeit gesprochen werden können, wie noch vor einigen Jahren. Zwar gehe es uns in Deutschland gut und wir können uns absolut sicher fühlen, doch spielen sich die jüngsten Kriege quasi »vor der Haustür« Europas statt, so Keck. Es sei nur ein Katzensprung zum Bürgerkrieg in Lybien, zur Krise im Jemen, zum Krieg in der Ukraine und zum Bürgerkrieg in Syrien, betonte der Landtagsabgeordnete.

Besonders eindrücklich war die Gegenüberstellung von persönlichen Berichten aus Kriegs- und Krisengebieten, die sich mit Leid, Flucht und Vertreibung auseinander setzten zum einen aus unserer heutigen Zeit, zum anderen aus der Zeit, als der Krieg in Deutschland wütete. Vorgetragen von den beiden Schülern Francesca Citera und Luca Hölbling wurden erschreckende Parallelen deutlich zwischen dem Schicksal der Menschen, die heute vor den Toren Europas Opfer von Krieg und Gewalt werden und dem Schicksal vieler deutscher, die im ersten und zweiten Weltkrieg ähnliche Erfahrungen machen mussten.

Das Fazit von Jürgen Keck: »Unglaublich und traurig, dass die Menschheit nicht aus der Vergangenheit Lernt.« Deshalb sei es enorm wichtig darüber zu sprechen, was in den letzten zwei Jahrhunderten passiert ist, damit endlich auch noch der letzte verstehe, dass Krieg keinem weiter helfe, so Keck. Einen besondere Verantwortung habe man dabei der Jugend gegenüber, die nicht mehr die Chance hat mit der Generation zu reden, die den Schrecken des Weltkriegs noch am eigenen Leib erfahren hat.

Zu Wort kamen auch Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse der Gerhard-Thielke-Realschule. Sie stellten das Thema »beschützen-behüten-und bewahren« in den Vordergrund und erinnerten unter anderem daran, dass es auch heute noch Menschen gibt, die bereit sind, ihr Leben einzusetzen um andere Vor Unheil zu bewahren, Menschen wie Polizisten und Feuerwehrleute. Zum Abschluss der Gedenkfeier legten Jürgen Keck, Oberbürgermeister Martin Staab, Bürgermeisterin Monika Laule und Stadträtin Daniela Löchle zwei Kränze an den Gedenktafeln für die Gefallenen der beiden Weltkriege nieder.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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