Beerdigung findet in aller Stille statt
Trauer um Manfred C. Noppel
Freiburg/ Radolfzell. Manfred Constantin Noppel war bis zu seinem Tod ein waschechter Radolfzeller, und das, obwohl er schon seit mehr als 30 Jahren in Freiburg gelebt hat. Trotzdem war er über sein vielseitiges ehrenamtliches Engagement noch immer sehr verbunden mit seiner Heimatstadt. Noch fast bis zum Schluss war er auch regelmäßig vor Ort. Sei es beim Dreikönigsfrühschoppen, beim Narrenspiegel oder zu den Vorstandssitzungen der Bürgerstiftung, deren erster Vorsitzender er war. Allein diese Aufzählung macht schon deutlich: Er wird fehlen. 1947 wurde Noppel in eine alte Zeller Familie geboren. Sein Großvater war Dominik Noppel, sein Vater Fritz Noppel. Aufgewachsen ist er in der Teggingerstraße, wo seine Eltern eine Kohlenhandlung und später ein Porzellanwarengeschäft führten. Vermutlich war da schon die berufliche Laufbahn zum Diplomkaufmann vorgezeichnet, die ihn zur Druckerei Meurer führte, wo er als Prokurist tätig war. Noppel war zudem auch Vorsitzender der „Werbegemeinschaft Radolfzell“, der Vorläuferorganisation der Aktionsgemeinschaft. In den 80er Jahren wurde er Geschäftsführer des Einzelhandelsverbands im Landkreis Konstanz. Diesen Posten hatte er inne, bis er als Hauptgeschäftsführer des badischen Einzelhandelsverbands nach Freiburg berufen wurde. Für sein Engagement im Verband wurde Noppel im Mai 2004 sogar mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.
Seine zweite Karriere machte Manfred C. Noppel bei den Narren. Seit den 60er Jahren war er in der Garde der Narrizella Ratoldi und mit Harald Guhl als „Gardehuptmaa“ wurde er 1978 Offizier. „In seinen zwölf Jahren als Offizier hatte Manfred Noppel einen großen Anteil an der Organisation der Garde. Er war ein Macher und ein waschechtes Organisationstalent“, erinnert sich Guhl im Gespräch mit dem Wochenblatt und betont „Er war ein herzensguter Kerl“. Auch bei den Narrenspiegeln war er sich für keinen Spaß zu schade, wie aus den Anekdoten hervorgeht, an die sich Narrizella-Ehrenpräsident Lothar Rapp noch lebhaft erinnert. Gemeinsam waren die beiden auch im Narrenrat und zuletzt bei den Junkern. Doch auch in Freiburg war Noppel bei den Narren aktiv. Trotzdem war er an der Fastnacht immer in Radolfzell zu sehen. „Radolfzell war ihm einfach immer sehr wichtig“, sagt Lothar Rapp. „Im letzten Jahr konnte er schon aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr so oft hier sein. Das muss unglaublich schwer für ihn gewesen sein“, so Rapp weiter.
Vieles hat Noppel in seiner Eigenschaft als erster Vorsitzender der Bürgerstiftung für die Stadt erreicht. „Manfred hat die Bürgerstiftung Radolfzell von Beginn an wesentlich mitgestaltet und engagiert geführt. Er hat sich als Radolfzeller Urgestein darüber hinaus in vielen Vereinen und Gremien immer für die Belange von Radolfzell eingesetzt. Er hinterlässt eine große Lücke in unserer Stiftung. Wir sind ihm dankbar und werden ihn in ehrender Erinnerung behalten“, schreiben Vorstandschaft und Stiftungsrat der Bürgerstiftung auf ihrer Homepage. Dabei hat er sich in seinem ehrenamtlichen Engagement auch nicht von einem schweren Unfall ausbremsen lassen, der dazu geführt hat, dass er in den letzten Jahren immer mit Rollator unterwegs war.
„Wir hatten zwar mitbekommen, dass es ihm im letzten Jahr schon gesundheitlich nicht mehr gut gegangen war, aber die Nachricht von seinem Tod hat uns jetzt doch sehr überrascht“, berichtet Lothar Rapp. Die Beerdigung findet in der kommenden Woche in aller Stille und nur im Kreis der Familie in Radolfzell statt.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
Kommentare