Baukosten werden derzeit auf 1,35 Millionen Euro geschätzt
Tagespflege kommt auf die Mettnau
Radolfzell. Die Standortfrage der neuen Tagespflege ist geklärt: Die bis zu 24 Plätze sollen im Neubau des stationären Pflegeheims auf der Mettnau integriert werden. Trotz hitziger Diskussion stimmte der Stiftungsrat in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich dafür. Vier Standorte wurden laut Bürgermeisterin Monika Laule für die Realisierung geprüft: Von der Seestraße 44 und 46 sowie der Poststraße 15 wurde im Laufe des Prüfverfahrens des RPs lediglich der Neubau auf der Mettnau für geeignet befunden. Ein Verbund zwischen dem neuen stationären Pflegeheim auf der Mettnau sowie den weiteren Standorten in der Innenstadt wäre laut Laule weder wirtschaftlich noch konzeptionell sinnvoll. »Der Standort auf der Mettnau hat auch nach dem Prüfverfahren des RP oberste Priorität«, sagte sie.
Um auf die geforderte Eigenkapitalquote zu kommen, sollen die Poststraße 15 und die Seestraße 44 verkauft werden - entweder an Dritte oder an die Stadt selbst. Die Seestraße 46 soll weiterhin im Besitz des Spitalfonds bleiben. Insgesamt sollen sich die Baukosten auf 1,35 Millionen Euro belaufen. Hinzu kommen die derzeit kalkulierten 12,4 Millionen Euro für das Pflegeheim. Doch gerade der Verkauf der beiden Standorte stieß im Gremium nicht gänzlich auf Gegenliebe. So kritisierte Christof Stadler (CDU), dass sich die Stadt über 600 Jahre am jetzigen Standort eine soziale Einrichtung geleistet habe und daran sollte man festhalten. Man müsse deshalb aufpassen, dass das Spitalgebäude nicht »entseelt« werde. Thilo Sindlinger (FGL) sah gar die Zukunft der Spitalstiftung in Gefahr, denn er rechne mit erheblichen Mehrkosten als den derzeit prognostizierten 1,35 Millionen Euro. »Eine Stiftung kann im Unterschied zu einer Stadt pleite gehen. Einen Neubau kann sich die Spitalstiftung nicht leisten«, mahnte er an. Dem widersprach Helmut Villinger (CDU), der die Synergien an einem Standort als »unüberschaubar« erkannte. »Bei einer Tagespflege in der Innenstadt brauchen wir mehr als 1,35 Millionen Euro«, sagte er. Eine Kindertagesstätte im Neubau wird indes nicht realisiert. Von diesem Vorhaben wurde mehrheitlich Abstand genommen.
Eine Mehrheit der Räte sprach sich zum Schluss dafür aus, dass die Stadt die Poststraße 15 kaufen solle, damit sie nicht in die Hände von Dritten gelange.
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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