Alarmierende Besucherzahlen / Nur neun Mittagmenüs
Steht die Mensa vor dem Aus?

Radolfzell (gü). 2011 hat die gemeinsame Mensa der Gerhard-Thielcke-Realschule und des Friedrich-Hecker-Gymnasiums ihren Betrieb unter der Leitung des Naturfreundehauses Markelfingen nach mehrwöchigem Umbau wieder aufgenommen. Heute - nur wenige Jahre nach den Baumaßnahme steht die Mensa vor dem Aus. Nach Angaben von Bürgermeisterin Monika Laule werden in der Mensa täglich lediglich neun Mittagmenüs ausgegeben. Dabei könnten rund 1.700 Schüler ihre Mittagspause in der Mensa verbringen. Betrieben wird die Mensa vom Naturfreundehaus in Markelfingen. »Die Wirtschaftlichkeit des Pächters ist deshalb nicht mehr gegeben, aus diesem Grund werden die Mittagmenüs ab März nicht mehr angeboten«, erklärte Laule in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bildung, Soziales und Sicherheit. Dies sei vor Jahren als das Pestalozzi-Kinderdorf in Wahlwies noch für die Versorgung zuständig war anders gewesen, wie Laule weiter erklärte. Damals seien 200 Essen pro Tag über die Theke gegangen. An der Auswahl liege es ihrer Meinung nach aber nicht. Die sei vorbildlich: Drei Mittagmenüs stehen zur Auswahl. Es gibt eine Salattheke und eine Yoghurtbar. »Das Naturfreundehaus hat eine Auswahl wie in einem Restaurant angeboten«, sagte Laule.
Ansgar Stahl, ehemaliger Vorsitzender des Elternbeirates, der die Entwicklung jahrelang begleitet hat, findet hingegen deutliche Worte: »Der Geburtsfehler der Mensa ist die Tatsache, dass es keine Küche zum Kochen gibt. So lange dort nur eine Warmhalteküche existiert, wird die Mensa nur schwerlich erfolg haben.«
Bernhard Diehl, Fraktionssprecher der CDU, sei die Nutzung der Mensa ein Trauerspiel, schließlich habe man vor Jahren viel Geld für den Neubau und die anschließenden Nachrüstungen in die Hand genommen. »Dass die Mensa funktioniert, dafür müssen wir auch die Schulleitungen in die Pflicht nehmen«, appellierte er. Für Norbert Lumbe, Fraktionssprecher der SPD, liegen die schlechten Besucherzahlen der Mensa auch an der Stundenplanung. »Der Unterricht ist so vertaktet, dass der Hauptunterricht um 14 Uhr beendet ist. Den Schülern fehlt einfach die Zeit für die Mensa«, sagte er.
Trotz der alarmierenden Zahlen, von einer Schließung der Mensa sieht Laule derzeit noch ab. Immerhin: Sollte die Mensa doch irgendwann ihre Türen schließen, sei das Gebäude so konzipiert worden, dass es auch für andere schulischen Nutzungen in Frage kommt. So könnte die Mensa den Raumbedarf der Realschule erfüllen.

- Matthias Güntert

Autor:

Redaktion aus Singen

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