Startschuss für die neue Ortsmitte
Starkes Interesse am Sanierungsprojekt

Wie stark das Interesse der Böhringer an der neuen Ortsmitte als Sanierungsprogramm ist, zeigte die Auftaktveranstaltung für die Anlieger im Musikpavillon, der von den Radolfzeller Stadtplanern und dem Beratungsunternehmen "STEG" angeboten wurde. | Foto: Fiedler
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  • Wie stark das Interesse der Böhringer an der neuen Ortsmitte als Sanierungsprogramm ist, zeigte die Auftaktveranstaltung für die Anlieger im Musikpavillon, der von den Radolfzeller Stadtplanern und dem Beratungsunternehmen "STEG" angeboten wurde.
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Radolfzell-Böhringen. Die neue Ortsmitte von Böhringen ist vielversprechend gestartet. Über 80 Interessierte waren noch kurz vor der Fastnacht im Musikpavillon von Böhringen zum "Kick Off" zusammengeströmt, um dabei wichtige Informationen zur projektierten neuen Ortsmitte von Böhringen zu bekommen, wo für die von kommunaler Seite ein neues Dorfgemeinschaftshaus, ein neuer richtiger Dorfplatz und auch ein zentraler Nahversorger für den größten Radolfzeller Stadtteil vorgesehen ist, wie der von der Stadt aus eingesetzte Projektbeauftragte Thomas Nöken den Gästen ausführte. Der Zeitraum von den jetzt anlaufenden Planungen bis zur Umsetzung ist mal auf rund acht bis zehn Jahre angesetzt. Losgehen soll es freilich baldmöglichst.

Die Stadt selbst will hier mächtig aufs Gas, denn noch ist das Förderprogramm nicht genehmigt, womit aber im März gerechnet wird, wie in der Informationsveranstaltung erwähnt wurde. Erst im letzten Sommer fanden die Ortstermine mit den Fachbehörden des Regierungspräsidiums und Ministeriums statt, um den Umfang des Programms zu definieren.

Auch private Grundstücksbesitzer können erheblich von dem nun angesetzten Sanierungsprogramm profitieren, informierten Svenja Deichmann und Thomas Wirth vom Planungsbüro STEG aus Stuttgart, das das Programm mit entwickelt hat im  Auftrag der Stadt Radolfzell. Die Anlieger des rund 4,7 Hektar umfassenden Gebiets sollen alsbald auch noch persönlich kontaktiert werden, um Möglichkeiten von Zuschüssen konkret zu definieren, wurde angekündigt. Deshalb wird sich das neue "Herz" von Böhringen schon bald konkretisieren können.

Dorfplatz und mehr Grün

Die Planer warfen die Pläne zur Böhringer Ortsmitte per Projektoren an die Wand, denn das Potenzial zu Veränderungen ist beträchtlich. Erwartet wird ein Fördervolumen von rund 14 Millionen Euro, die sich das Land und die Stadt aufteilen. Rund um die historischen landwirtschaftlichen Gebäude, die dann in Abstimmung mit den Denkmalbehörden zum neuen Dorfgemeinschaftshaus werden sollen, wird ein "echter" Dorfplatz als sehr wichtig für den Ortsteil gesehen. Die Machbarkeitsstudie für das Dorfgemeinschaftshaus sei schon in Arbeit, denn es gibt in dem als "Denkmal" eingestuften Gebäude viele Faktoren zu bedenken, auch es barrierefrei zugänglich zu machen.

Die bisherigen Freiflächen beim ehemaligen Schlachthaus, das derzeit  ja auch nur als Kulisse für das jährliche Kunstprojekt "Orts:Zeit" dient, seien eher ein Notbehelf.
Vorstellbar ist nach den groben Vorplanungen, dass hier in der Ortsmitte auch ein Generationenwohnen oder betreutes Wohnen entstehen könnte, auf den Plänen ist der Bereich schon mal als weitere Stärkung dieses neuen "Herzens" vorgesehen, sagte Thomas Nöken. Gefordert ist auch die Kirche, die sich hier neu sortieren könnte mit ihren räumlichen Angeboten. Gerade für die vielen privaten Gebäudebesitzer sei das städtebauliche Sanierungsgebiet eine Chance, Aufwertungen der Gebäude, insbesondere aus energetischer Sicht, jetzt anzupacken. Neubauten würden freilich nicht bezuschusst, wurde in der Vorstellung erklärt, eher noch Rückbaumaßnahmen, um mehr Grün zu schaffen.
Und auch für mehr Grün soll gesorgt werden, wie in den Plänen dargestellt, werden im nördlichen Bereich Grüne Zonen zwischen verdichteter Bauweise vorgesehen auf dem doch 4,4 Hektar großen Gesamtareal. Der Mühlbach, der gegenwärtig sozusagen als Betonrinne hier durch das Quartier fließt, soll ebenfalls als naturnaher Bach aufgewertet werden, ist die Planung der Stadt Radolfzell.
Diskutiert werden muss noch darüber, wofür die bisherige Feuerwache genutzt werden könnte, wenn die Feuerwehr einmal an einen neuen Standort umgezogen ist, der freilich erst noch gebaut werden müsste.

Schon erstes "Jubiläum"

Erinnert wurde freilich auch an die lange Vorlaufzeit des nun angelaufenen Projekts. Denn erste Anträge gab es bereits vor zehn Jahren, ausgelöst durch den Verfall der Bebauung in der Fritz-Leiner-Straße. 2017 scheiterte ein erster Anlauf, da die Stadt Radolfzell ihren Teil des Zuschusspakets nicht erbringen konnte. Dann wurden die Heimattage als Marke gesetzt, die auch schon längst wieder vorbei sind. Erst im vergangenen Jahr wurde die Ortsmitte Böhringen wieder ganz oben in die Prioritätenliste der Stadt Radolfzell gesetzt, da man durch die zwischenzeitliche Streichung der Seetorquerung erst mal wieder mehr finanziellen Spielraum hätte.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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