Neben E-Mobilität kommt »regionaler Grünstrom« zunehmend in den Fokus
Stadtwerke-Zukunft ist grün
Radolfzell. Stillstand ist Rückschritt. Daher arbeiten die Stadtwerke Radolfzell stets daran, zukunftsgerichtet ihre Geschäftsfelder zu erweitern und das Angebot weiter auszubauen. Dabei setzt das Unternehmen nun auch verstärkt auf eine energiewirtschaftliche Entwicklung, wie Geschäftsführer Andreas Reinhardt im Rahmen eines Pressegesprächs deutlich machte.
Neben den klassischen Feldern, also der Bereitstellung von Gas und Strom, will sich das Unternehmen mit einem umfassenden Mobilitätskonzept profilieren. Dafür wird seit einigen Jahren viel getan, betont Reinhardt. So betreiben die Stadtwerke seit 2010 das Blockkraftheizwerk in Möggingen sowie seit letztem Jahr die Solaranlage in Liggeringen. Außerdem konnte das Angebot des Radolfzeller Stadtbusses, das durch die Einführung des Ein-Euro-Busticket gut angenommen wird, durch die Bereitstellung von Anruf Sammeltaxi ergänzt werden.
Die Zukunft ist grün
Auch im Bereich der Photovoltaik sind die Stadtwerke aktiv. So wird eine Beratung zum Einsatz von Photovoltaikanlagen für Privatleute angeboten. Ein neues regionales Produkt bietet Ökostrom, der im Umkreis von rund 50 Kilometern von Radolfzell produziert wird. Ab dem kommenden Jahr soll mit Kooperationspartnern aus der Region, die Strom mit Wind und Sonne produzieren, »regionaler Grünstrom«, vermarktet werden, gibt Andreas Reinhardt einen Ausblick. Die Nachfrage im Bereich der Digitalisierung sei gestiegen, jedoch komme hier das Unternehmen unter anderem wegen Mitarbeitermangel und Mitverlegungsansprüchen von Mitbewerbern nicht hinterher. Allerdings versorgt das Unternehmen mit circa 2.000 Anschlüssen bis zu 4.000 Zeller Einwohner mit Telefon und Internet.
Als besonders attraktiv habe sich das von den Stadtwerken ins Leben gerufene E-Car-Sharing »Seefahrer« erwiesen: Über 400 Nutzer konnten sich bereits von diesem Konzept überzeugen, trotz Corona-Krise, was laut dem Geschäftsführer erfreulich sei. Gestartet sei man mit vier Fahrzeugen, mittlerweile habe man auf sechs Elektro-Autos aufgestockt. Die Ladeinfrastruktur mit über 30 Ladepunkten von Allensbach bis nach Öhningen kann sich sehen lassen, weitere Ladepunkte sind in Planung, kündigte Reinhardt an, denn der Trend zu mehr grüner Mobilität sei klar erkennbar. Innerhalb der nächsten zehn Jahre werde es mindestens 5.000 neue Elektro-Autos in Radolfzell geben, schätzt der Geschäftsführer.
Neubau voraussichtlich 2024
Rund 100 Mitarbeiter sind bei den Stadtwerken Radolfzell tätig, 13 junge Menschen sind hier derzeit in Ausbildung. »Wir platzen hier aus allen Nähten«, sagt Geschäftsführer Andreas Reinhardt, das Platzproblem sei schon länger ein Thema. Daher möchte das Unternehmen ihren Sitz an die Herrenlandstraße verlegen. Ein Neubau ist für 2024 vorgesehen, das Areal am aktuellen Standort in der Untertorstraße soll vorher verkauft werden, so Reinhardt.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
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