OB wirbt für Alltagsmasken und Corona-App
Stadt will Hilfe zur Selbsthilfe koordinieren
Radolfzell. Am Montag konnten nach langer Durststrecke viele Einzelhändler wieder ihre Geschäfte öffnen. Da es hierdurch wieder zu mehr Begegnungen kommt gibt es von offizieller Seite die dringende Empfehlung beim Einkaufen oder im öffentlichen Personennahverkehr sogenannte »Alltagsmasken«, also beispielsweise selbst genähte Mund-Nase-Bedeckungen zu tragen. Wie die Stadtverwaltung am Freitag im Rahmen eines Pressegesprächs mitteilte will sie hierbei Hilfe zur Selbsthilfe leisten. So steht auf der Internetseite www.radolfzell.de/coronavirus eine Nähanleitung für solche Alltagsmasken zur Verfügung. Näherinnen und Näher können sich bei der Stadtverwaltung Radolfzell unter Telefon 07732 81-530 oder per E-Mail mit dem Betreff »Mund-Nasen-Bedeckung nähen« an museum(at)radolfzell.de melden. Die Verwaltung vermittelt Freiwillige an Initiativen, wie zum Beispiel die von Carina Kromer, die Behelfs-Mund-Nasen-Masken für soziale Einrichtungen nähen.
Näherinnen und Näher, die ihr privates Umfeld bereits mit Masken versorgt haben und trotzdem weiter produzieren wollen, ruft die Stadtverwaltung dazu auf, ihre Alltagsmasken auf den Online-Hilfsplattformen (beispielsweise beim WOCHENBLATT unter:www.wochenblatt.net/gutetaten) anzubieten.
Kontingent für Risikogruppen
Die Stadtverwaltung hält zudem ein begrenztes Kontingent an textilen Mund-Nasen-Bedeckungen für Bürgerinnen und Bürger bereit, die 65 Jahre und älter sind und darüber hinaus eine Vorerkrankung nach der Definition des Robert-Koch-Instituts aufweisen sowie an Menschen, die stark in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Diese Bürgerinnen und Bürger können sich telefonisch melden beim Bürgertelefon der Stadtverwaltung 07732 81-585 in der Zeit von Montag bis Donnerstag, 8 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr, Freitag 8 bis 12 Uhr. Die Behelfsmasken werden dann geliefert. Der Tafelladen in Radolfzell wird ein Kontingent an Behelfs-Mund-Nasen-Masken für seine Kunden bereithalten. Soziale Einrichtungen, also alle Einrichtungen, die der Wohlfahrtspflege dienen, werden gebeten, ihren Bedarf unter der E-Mail-Adresse museum(at)radolfzell.de mit dem Betreff »Bedarf Mund-Nasen-Bedeckung« zu melden.
Erste Spenden bereits eingegangen
Die Stadt nimmt auch Stoff- und Geldspenden für Alltagsmasken an. »Bisher sind bereits 700 Euro an Geldspenden eingegangen. Das Geld nutzen wir um Alltagsmasken anzuschaffen, die unsere Bundesfreiwilligendienstler dann kostenlos an Angehörige der Risikogruppen verteilen«, erklärte OB Martin Staab auf Nachfrage des WOCHENBLATTs. Als Materialspenden werden kochfeste, gerne bunte und möglichst neue Baumwoll- oder Leinenstoffe und dünne, kochfeste Gummibänder (max. ca. 1,5 cm) benötigt. Für die Materialspenden wird jeweils von Dienstag bis Donnerstag vom 21. bis 23. und 28. bis 30. April von 11 bis 15 Uhr eine Kiste vor dem Stadtmuseum Radolfzell, Seetorstraße 3, bereitgestellt.
OB Appelliert an die Vernunft
»Ich gehe davon aus, dass die Infektionszahlen weiter steigen, auch wenn die Kurve flacher wird«, erklärte OB Martin Staab im Rahmen eines Pressegesprächs. Damit die Zahlen trotz Erleichterung der Maßnahmen nicht wieder nach oben schießen ruft die Stadtverwaltung dazu auf, Alltagsmasken zu nutzen. »Das ist der Preis, den wir bezahlen müssen, um im Gegenzug wieder mehr Einrichtungen öffnen zu können«, so Staab. Die Masken sollen ihm zufolge immer dort getragen werden, wo es der gesunde Menschenverstand empfiehlt. Auch ruft der Rathauschef dazu auf die geplante Corona-App für Smartphones zu nutzen, sobald diese veröffentlicht wird. »Ich glaube nicht, dass so etwas datenschutztechnisch problematisch sein wird. Die App wird aber dabei helfen, dass Infektionsketten wieder nachvollziehbar werden«, erklärt er.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
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