Sylvia Nosko übernimmt von Margrit Zepf vor Tarifkampf 2017
Stabwechsel bei der Verdi-Bezirksführung vollzogen
Radolfzell (of). Margrit Zepf verlässt nach 7 Jahren Führungsarbeit den Ver.di Bezirk Schwarzwald-Bodensee und widmet sich zukünftig privat neuen Herausforderungen. Am Freitag wurde sie im Strandcafe Mettnau im Kreis des Bezirksrats in den Ruhestand verabschiedet.
Margrit Zepf, die ihre berufliche Karriere als Juristin bei der damaligen Gewerkschaft ÖTV begann, dann als eigenständige Anwältin arbeitete, und in dieser Zeit unter anderem die Mitglieder der IG Metall im Programm "Fit for the Future" der ALU erfolgreich vertrat, hatte die Ver.di-Bezirkleitung mit Sitz in Schwenningen in schweren Zeiten übernommen.
Eines der schwersten und wahrscheinlich erfolgreichste Tarifobjekt, das Margrit Zepf im Mediengespräch selbst als Meilenstein ihrer Tätigkeit bezeichnet, ist der Notlagentarifvertrag, gefolgt von einem Personalüberleitungstarifvertrag die sie beim ins Straucheln geratenen Hegau-Klinikum Verbund für die Beschäftigten abschloss, und auf diese Weise viele hundert Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst halten konnte. Die Dienstleistungsgewerkschaft sieht es als ihren Verdienst überhaupt an, dass es in den vier Landkreisten des Bezirks gelungen sei, alle Kliniken in öffentlicher Hand zu halten, bis auf Rottweil. Aber dort werden durch den Träger Helios zumindest der Tarif des öffentlichen Dienstes anerkannt. Ziemlich markant war für sie auch die Erfahrung, dass es in diesem Jahr erstmal notwendig wurde die Intensivstation des Konstanzer Klinikums zu bestreiken, um auf gravierende Mängel der Personalversorgung aufmerksam zu machen.
Am Freitag übergab Margrit Zepf den Stab an Ihre Nachfolgerin Sylvia Nosko. Die 51-jährige Industrie- und Organisationssoziologin arbeitet seit Dezember 2013 im Bezirk Schwarzwald-Bodensee und war bislang zuständig für die Bereiche Altenpflege und Kirchen, die Sozialversicherungsträger, den Fachbereich Verkehr und den Fachbereich Gemeinden. Sie wurde Anfang September von den Bezirksvorständen vorgeschlagen und von der Gewerkschaftsführung bestätigt.
Syvia Nosko hat ihren Blick schon ganz auf die für Herbst 2017 angesetzten Tarifverhandlungen gerichtet, in der viele Weichen zur Zukunftssicherung besonders im Bereich Gesundheit gestellt werden müssten: dabei soll es gar nicht so sehr um Geld gehen, als viel mehr um die Zeit, die die Klinik-Mitarbeiter für ihre Patienten haben können, was natürlich auch etwas kostet. "Wir wollen klar gesetzlich festgelegte Personalbemessungen", gibt sie sich jetzt schon kämpferisch.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
Kommentare