Hansjörg Blender nach 23 Jahren an der Spitze zurückgetreten

Stabwechsel bei der KFZ-Innung im Kreis

Radolfzell. „Im Gebilde des Handwerks ist die Innung die Basis!“, betonte Hansjörg Blender bei seinem Ausscheiden als Obermeister der Kfz-Innung Bodensee-Hochrhein-Schwarzwald. Wie er, sieht es auch sein gewählter Nachfolger Paulo Rodrigues daher als oberste Aufgabe, die Sicht, Probleme und Interessen der Innungsmitglieder in die Gremien des Landes- und Zentralverbandes sowie in die Kreishandwerkerschaft, Handwerkskammer usw. einzubringen.

Schon 85 Jahre übernimmt die Innung diese Aufgabe für die weite Region, davon 23 Jahre mit Hansjörg Blender als Obermeister. „Kein anderer unserer Obermeister war so lange in diesem verantwortungsvolle Ehrenamt wie Hansjörg Blender“, erklärte Dr. Harry Brambach bisheriger Präsident des Verbands des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg. Er war zusammen mit Hauptgeschäftsführer Carsten Beuß angereist, um – ebenso wie Handwerkskammerpräsident Gotthard Reiner - den verdienten Innungsvertreter für diese „Karriere mit Ehre“ zu würdigen. Er freue sich, dass mit Paulo Rodrigues nun die jüngere Generation antrete. Diesem empfahl er für die vielfältigen Aufgaben auch immer etwas Gelassenheit.

Mit rund 300 Mitgliedern steht die Innung mit Sitz in Radolfzell an dritter Stelle in Baden-Württemberg. Wie Prüfungsvorsitzender Oswald Happle ergänzte, ist man mit 124 geprüften neuen Kfz-Mechatronikerinnen und Kfz-Mechatronikern im Jahr 2017 hier landesweit ebenfalls an dritter Stelle. Bisher gehörte auch der neue Obermeister zu der stattlichen Zahl von Innungs-Prüfmeistern. Die Landesvertreter nutzten die Gelegenheit, mit Siegfried Reule als ein „Urgestein der Innung“ für 43 Jahre engagierten Einsatz in der beruflichen Bildung zu ehren. Er erhielt die Ehrennadel in Silber. In diesem wichtigen Kernsektor der Aus- und Weiterbildung zögen alle Handwerksvertreter an einem Strang, denn beim Bestreben nach qualifizierten Fachkräften gelte das Motto von Hansjörg Blender weiterhin: „Gemeinsam erreichen wir mehr!“.

Dass man gemeinsam auch eine Korrektur von EU-Vorgaben zur Schiedsstellenregelung erreichte, dafür habe Hansjörg Blender wesentliche Impulse gesetzt. So könne man über die Innungs-Schiedsstellen weiterhin bundesweit kunden- und mitgliederfreundlich sowie überwiegend kostenneutral ohne juristischen Beistand arbeiten. Der scheidende Obermeister habe als Mann prägnanter Worte schon von Beginn an Schlagzeilen gemacht, sei nicht immer bequem, nutze politisches Gewicht und sei durch Kompetenz, Sachlichkeit und Bodenständigkeit zudem ein gefragter Ansprechpartner bei Presse, Funk und Fernsehen. So war er im hektischen Diesel-Affaire-Jahr 2017 mit seiner Innung auch in Sachen Medienresonanz landesweit an dritter Stelle. Gerne überreiche man ihm daher die Goldene Ehrennadel des Verbands. Die Goldene Ehrennadel des Handwerks hatte ihm Kammerpräsident Gotthard Reiner bereits ein Jahr zuvor erreicht.

Dieser lud zudem den neuen Obermeister und den wiedergewählten Vorstand der Kfz-Innung zum Kennenlernen und Austausch in die Handwerkskammer ein. Auch von seinem Vorgänger, den Vorstandkollegen und dem Innungsgeschäftsführer kommt Unterstützung für Paulo Rodrigues. „Ich werde mich zunächst einarbeiten und freue mich, unsere Innung in diesen Zeiten rasanter Entwicklungen und großer Themen voran zu bringen!“