Kreistagsfraktionen Konstanz und Bodenseekreis haben sich an Verkehrsminister Hermann gewandt
SPD fordert Rückkehr zum alten Fahrplan der Bodenseegürtelbahn

Symbolbild | Foto: Symbolbild Gürtelbahn

Radolfzell/Friedrichshafen. Die Veränderungen zum Fahrplanwechsel im Dezember auf der Bodenseegürtelbahn haben nach Ansicht der SPD-Kreisverbände Konstanz und Bodenseekreis eher Nachteile für die Fahrgäste gebracht. Deshalb fordern in Ralf Baumert im Namen des Kreistagsfraktion Konstanz und Norbert Zeller im Namen der Kreistagsfraktion Bodenseekreis, in einem gemeinsamten Schreiben an Verkehrsminister Winfried Hermann die bisherigen Anschlusszeiten schnellstmöglich wieder herzustellen.

Der seit Herbst 2019 auf der Bodenseegürtelbahn eingesetzte Lint54 sei weniger spurtstark und benötige zusätzliche Zeit für das Öffnen der Türen. Eine stärkere Motorisierung sei entsprechend der Antwort des Ministers auf die Kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Martin Rivoir nicht möglich. Damit sei dieser Triebwagen nicht in der Lage gewesen, den bis Ende 2019 gültigen Fahrplan zuverlässig einzuhalten.

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 wurde daher ein neuer Fahrplan unter anderem mit leicht veränderten, vorgezogenen Abfahrtszeiten eingeführt. Diese kleinen Fahrplanänderungen, es geht dabei um etwa vier Minuten, hätten jedoch große Auswirkungen. »Viele Anschlüsse, die es bis dahin gab, wurden gekappt oder bestehen nur noch im Zwei-Stunden-Takt mit der Konsequenz von bis zu einer Stunde Fahrzeitverlust«, so Baumert und Zeller in ihrem Schreiben an den Minister. »Wir sind nicht mehr länger bereit, die untragbaren Zustände auf der Bodenseegürtelbahn zu akzeptieren«, ergänzt Ralf Baumert.

Die SPD-Kreistagsfraktionen des Bodenseekreises und des Landkreis Konstanz bitten deshalb eindringlich darum zu ermitteln, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um wieder den alten Fahrplan zu bekommen. Es sollten zudem sofortige Maßnahmen zu ergreifen, um den Bahnkunden wieder einen attraktiven Fahrplan anbieten zu können.

Zwei neuralgische Punkte für Fahrzeitverlängerungen sehen die beiden Fraktionssprecher an der »Technik aus dem 19. Jahrhundert in den Bahnhöfen Ludwigshafen und Markdorf. In beiden Bahnhöfen kann der Gegenzug jeweis erst dann einfahren, wenn der Fahrgastwechsel im ersten Zug stattgefunden hat und der Fahrdienstleiter den ebenerdigen Gleisübergang von Hand mit einer Kette gesichert habe. Das bedeute jeweis Aufenhalte von mindestens vier Minuten, vorausgesetzt, der Gegenzug komme punktlich. Durch automatische Schiebeschranken, wie es sie in Blaubeuren oder Mengen gebe, könnte hier Zeit eingespart werden, die die aktuell sechs Minuten Wartezeit am Bahnhof Überlingen-West/Therme durch den kreuzenden IRE für die Regionalbahn aufgefangen werden. Durch die veraltete Technik, zu dicht an die Geleise gesetzt Signale wie ausgebaut Sicherheitsweichen sei es zudem in den beiden oben genannten Bahnhöfen nicht möglich, dass Züge aus beiden Richtungen gleichzeitig in die Bahnhöfe einfahren können. Es gebe noch eine Reihe weitere Maßnahmen, mit denen die Fahrt auf der Gürtelbahn zwischen Radolfzell und Friedrichshafen flüssiger gestaltet werden könnte.

»Da mit Sicherheit der Ausbau und die Elektrifizierung der Bodenseegürtelbahn noch einige Zeit dauern wird, sind vorgezogene Maßnahmen dringend notwendig, um ein besseres Angebot für die Nutzer des Schienenverkehrs zu erreichen«. argumentieren die beiden Fraktionsvorsitzenden.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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