Nachgeholte Preisverleihung mit vielen Appellen zur Demokratie
SPD-Bürgerehrung geht an das Bürgerforum
Radolfzell. Eigentlich war die Preisverleihung tradionell im März vorgesehen, weil die Radolfzeller SPD damit auch an die einstigen März-Unruhen im Kampf um mehr Demokratie erinnern will. Doch da machte der dritte Corona-Lockdown einen dichen Strich durch die Rechnung. Jetzt gab es den Bürgerpreis für das seit fünf Jahren bestehende "Bürgerforum Bauen" sogar unter freiem und an diesem Abend trockenen Himmel in der Konzertmuschel auf der Mettnau. Das Bürgerforum habe manche Diskussion in der Stadt nicht nur sachlich bereichert, lobte SDP-Stadtrat Norbert Lumbe in seiner ausführlichen Laudatio. Durch deren Einwürfe sei manches Thema auch sensibilisiert worden und habe zu ganz anderen Diskussionen geführt. Und genau von solchem Engagement und den damit verbunden Fragen lebe die Demokratie. Jüngstes Beispiel ist für die Streuhau-Diskussion, die dann doch dazu führte dass das geplante Hotel nun östlich des bestehenden Gebäudes enstehen soll, wie der Gemeinderat am Dienstag entschied. Auch zum Thema Molencafe oder überhaupt in der Wohnbaudiskussion hätten die Eingaben des Bürgerforums die Prozesse im Bewußstein verändert. Hier würden die Bürgerrechte als Bürgerpflichten verstanden, lobte Lumbe in seiner Laudatio.
OB Martin Staab freute sich in seinem Grußwort, dass Vertreter aller Fraktionen der Preisverleitung beiwohnten und so diese Ehrung auch von allen getragen würde. Der Gemeinderat sei schon irritiert gewesen, als sich das Forum im Jahr 2016 gründete als "basale Bürgerbeteiligung". "Wir nehmen die Sichtweisen des Bürgerforums inzwischen sehr ernst", machte er deutlich, deshalb sei Radolfzell mit dieser Untersützung auch auf einem guten Weg. SPD Co-Vorsitzender Erwerding hob hervor, dass hier Demokratie nicht als etwas Statisches gesehen werde, sondern als Prozess was die Entscheidung zum diesjährigen Bürgerpreis auch ausgelöst habe, der heuer zum 24. Mal vergeben werden konnte.
BBR-Sprecher Peter Schubkegel wurde nach der Preisverleihung richtig emotional. Am Anfang sei es Überraschung gewesen, jetzt sei es Freude geworden, machte er deutlich und kündigte an, dass man das Preisgeld weiter geben werde. Man habe habe nicht nur indirekte Einflußnahme bewirken wollen, sondern dadruch auch mehr Transparenz in politischen Prozessen erreichen können, zeigte er sich zufrieden.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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