MV Schienen und Bürgerkapelle Hemmenhofen glänzen beim Doppelkonzert
So klingt der »Amerikanische Traum«

Doppelkonzert Blasmusik | Foto: Eine beeindruckende Zahl von Musikern: Die Bürgerkapelle Hemmenhofen und der Musikverein Schienen nahmen ihre Zuhörer beim Doppelkonzert mit nach Amerika. swb-Bild: dh
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Öhningen. Es war eine doppelte Premiere am Samstagabend in der Höri Halle Gaienhofen. Erstmals konzertierten zwei Höri-Musikvereine gemeinsam als ein Orchester. Dirigiert wurde der bunte Haufen von Martina und Siegfried Welte. Auch für das Vater-Tochter Gespann am Dirigentenpult war es die erste gemeinsame Aktion dieser Art. »Es ist ein überwältigendes Gefühl, vor so vielen Musikern stehen zu dürfen«, erklärte Martina Welte, die normalerweise den Musikverein Schienen dirigiert im Gespräch mit dem WOCHENBLATT. Ihr Vater ist musikalischer Leiter der Bürgerkapelle Hemmenhofen. Im letzten Jahr kam den beiden die Idee, dass man die Musikerinnen und Musiker zusammen auf die Bühne bringen könnte.

Das Resultat der gemeinsamen Proben konnten die Konzertbesucher nun am Samstagabend genießen. Rund 70 Musiker überzeugten mit geballter Klangqualität. Doch nicht nur die Bühne war voll besetzt, auch im Publikum war kein Platz frei geblieben. Dass die Vereine zu einer guten gemeinsamen Harmonie gefunden haben zeigten schon die beiden Vereinsvorsitzenden Jürgen Schwarz und Klaus Hofer, die in einer Doppelmoderation das Publikum begrüßten.

Den Auftakt zu dem gelungenen Konzertabend machte das Jugendblasochester Höri unter der Leitung von Markus Müller. Der Musikernachwuchs demonstrierte eindrucksvoll sein Können. Die Eröffnung machten sechs Nachwuchsmusiker von der Empore aus mit Claudio Monteverdis »Toccata«, wobei der Rest des Orchesters bei der ersten Wiederholung des Themas einsetzte. Nach dem gelungenen Einstieg ging es mit dem Stück »Caribbean Summer«, dem Konzertmotto entsprechend, in Richtung des amerikanischen Kontinents. Nachwuchstrompeter Leon Feucht. Glänzte bei »Woodpeckers Parade« verkleidet als Specht an den Woodblocks und demonstrierte damit, dass er nicht nur die Trompete beherrscht, sondern auch ein Talent für Schlaginstrumente hat. Es versteht sich fast von selbst, dass die Jungmusiker nicht ohne Zugabe von der Bühne gelassen wurden. Hierfür übernahm Nachwuchsdirigentin Vanessa Habres beim Stück »Stand by Me« den Taktstock.

Nach einer kurzen Pause hatten die Musiker aus Schienen und Hemmenhofen ihre Plätze auf der Bühne eingenommen. »Natürlich brachten alle Musiker aus den beiden Orchestern so Ihre Eigenheiten mit«, erinnert sich Martina Welte, wenn sie an die ersten Proben zurück denkt. »Dabei war es nicht immer leicht, alle unter einen Hut zu bringen«, scherzte sie. Dass diese Aufgabe dem Vater/ Tochter-Gespann dennoch gelungen ist, wurde an diesem Abend mehr als deutlich. Beeindruckend waren etwa die Klänge der »New York Overture«, mit denen die zweite Konzerthälfte begann. Viele der Schienener Musiker dürften dabei noch in Erinnerungen an ihre diesjährige Konzertreise an den »Big Apple« geschwelgt sein. Der mächtige Gebirgszug der Blue Ridge Mountains wurde bei der »Blue Ridge Saga« thematisiert und die wechselvolle Geschichte der amerikanischen Ureinwohner erzählten die Musiker mit dem Stück »Dakota«. Die Musiker entführten ihr Publikum auch in die Welt von Leonard Bernsteins »West Side Story« und der Italo-Western mit der Musik von Ennio Morricone. Da ein Konzert zum Thema Amerika nicht ohne einen Marsch von John Philip Sousa beendet werden kann, legten die Musiker zum Abschluss des Konzerts noch »The Thunderer« auf.

Für die Zuhörer war das jedoch noch nicht genug an musikalischen Schmankerln. Deshalb wurde zum zweiten Mal an diesem Abend eine Zugabe eingefordert. »The Great Steamboat Race« erzählte die Geschichte von rivalisierenden Dampferkapitänen auf dem Mississippi. Als zweite Zugabe stimmte das Orchester seine Zuhörer mit einer kleinen Runde Weihnachtslieder auf die Feiertage ein.

Zu Gast am Doppelkonzert war auch Johannes Steppacher, der Präsident des Blasmusikverbandes Hegau-Bodensee. Er konnte einige Musikerinnen und Musiker für ihre langjährige ehrenamtliche Tätigkeit ehren. Aus den Reihen des Musikvereins Schienen erhielten Chiara Schwarz und Anna Barth eine Ehrung für zehnjährige Mitgliedschaft im Verein. Ulrich Nägele und Veronika Vestner wurden für 20- und Jasmin Ruf und Yvonne Boos für 25 Jahre im Verein geehrt. Für ihre lange Aktivität in der Vorstandschaft wurden Jürgen Büche und Christoph Vestner mit der Verdienstnadel des Blasmusikverbandes in Silber, beziehungsweise Gold ausgezeichnet.

Aus der Bürgerkapelle Hemmenhofen erhielt Selina Weiermann eine Ehrung für zehnjährige Mitgliedschaft. Rudolf Buck wurde für 30 Jahre im Verein geehrt und Dirigent Siegfried Welte kann sogar auf 50-Jahre als aktiver Musiker zurückblicken.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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