Spannendes internationales Rotary-Projekt
Smartphone-App gegen die Malaria

Rotary Malaria | Foto: Das Rotary-Seminar in Pristina zum Thema „Bekämpfung von Malaria und weiteren durch Mücken übertragbaren Krankheiten“ brachte gute Ergebnisse. Darüber freuten sich die 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Organisatoren und Unterstützer. swb-Bild: Leon G
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  • Foto: Das Rotary-Seminar in Pristina zum Thema „Bekämpfung von Malaria und weiteren durch Mücken übertragbaren Krankheiten“ brachte gute Ergebnisse. Darüber freuten sich die 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Organisatoren und Unterstützer. swb-Bild: Leon G
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Radolfzell/Singen (cba). Mit der Bekämpfung von Malaria und weiteren durch Mücken übertragbaren Krankheiten befassten sich bei einem Rotary Seminar in Pristina 40 junge Menschen aus Deutschland, der Türkei, Griechenland und Kosovo. Die Beteiligten, Studentinnen und Studenten aus vielfältigen Fachrichtungen, beispielsweise Medizin, Geologie, Recht, Biologie und Wirtschaft, waren im Alter zwischen 18 und 25 Jahren. Organisiert wurde das Seminar durch die Rotary Clubs Radolfzell-Hegau, Sisli-Istanbul und Pristina International mit der Unterstützung des Länderausschusses Deutschland-Türkei sowie der jeweiligen Rotary Distrikte.

„Neben den spannenden, kreativen Diskussionen und Ergebnissen im Hinblick auf das Thema, war es etwas Besonderes, die Atmosphäre zu erleben. Während dieses englischsprachigen Seminars gab es eine enge, bestens funktionierende Zusammenarbeit, unabhängig von Nationalität, Sprache, Religion, Alter oder Geschlecht“, erklärten die beiden Projektleiter Wolfgang Uebel, Vorsitzender des Länderausschusses und Mitglied des RC Radolfzell-Hegau, und Manfred Raupp, Länderausschuss-Sekretär und Mitglied des RC Lörrach. Rotary habe damit erneut ein Zeichen zur Völkerverständigung, Freundschaft und Friedenssicherung setzen können.

Das dreitägige Seminar wurde von Matthias Feil aus Konstanz geleitet. Er ist ebenfalls Mitglied des RC Radolfzell-Hegau, arbeitet bei SAP und ist vertraut mit der Durchführung von Workshops mit Hilfe modernster Managementmethoden, beispielsweise Design Thinking. „Dabei arbeiten Menschen unterschiedlicher Disziplinen in einem kreativitätsfördernden Umfeld zusammen. Ziel ist es, gemeinsam tragbare Lösungen zu finden und Konzepte zu entwickeln“, beschreibt Matthias Feil die Vorgehensweise.

Zur Einführung waren zwei Experten auf dem Gebiet der von Mücken übertragenen Krankheiten angereist: Florence Fouque, Leiterin des TDR-Referats für Vektoren, Umwelt und Gesellschaft der Welt-Gesundheitsorganisation (WHO), und der Präsident der World Mosquito Control Association Norbert Becker zeigten den Teilnehmern die aktuelle Situation, die Gefahren und die Herausforderungen auf. So zählt die WHO jährlich weltweit 216 Millionen Malaria-Infektionen mit mehr als 500.000 Todesfällen.

In unterschiedlicher Zusammensetzung machten sich die Teilnehmer dann an die Arbeit und entwickelten Ideen, die selbst die Fachleute staunen ließen. Angedacht wurde unter anderem ein „Automatisches Epidemie-Prognose- und Reaktionssystem“ zum Sammeln und Bereitstellen von Daten mittels Smartphone.

Eine Gruppe schlug eine App zur Aufklärung und Prävention vor. Ein Team beschäftigte sich mit der Kartierung unzugänglicher Regionen, um die Versorgung mit Medikamenten sicherzustellen. Eine weitere Gruppe entwickelte unter dem Namen „The Zapper“ eine elektrische, durch Sonnenenergie autarke Insektenfalle, mit der die gesammelten Stechmücken zudem als Dünger oder Tierfutter weiterverwendet werden könnten.

Beeindruckt von den Ergebnissen, an denen nun teilweise weiter gearbeitet werden soll, zeigten sich zum Ende des Workshops die beiden Fachleute sowie der Rektor der Universität Prishtina Marjan Dema, der an seiner Hochschule die Räumlichkeiten und die Infrastruktur zur Verfügung stellte. „Die Reife und Kreativität der Ideen, die uns die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Ende des Seminars präsentierten, waren ganz erstaunlich“, erklärte Ilir Krasniqi, Präsident des gastgebenden RC Pristina International abschließend und freute sich, dass über die außergewöhnliche Rotary Veranstaltung sogar in den Abendnachrichten des Senders RTK berichtet wurde.

Begeistert waren aber auch vor allem die Teilnehmer, die natürlich neben der Arbeit zusätzlich ein kleines Programm zum Kennenlernen von Land und Leuten erleben durften. Dabei hörte Heiner Grönewald, ebenfalls Mitglied des Länderausschusses und Begleiter der Gruppe, folgenden Ausspruch, den ein Kosovar zu einem Griechen sagte und den wohl keiner der Organisatoren besser hätte formulieren können: „Dies ist die beste Erfahrung meines Lebens“.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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