Radolfzell meldet Besetzung vieler Stellen
Situation in der Kinderbetreuung entspannt sich zunehmend

Mit zusätzlichen Kita-Plätzen - wie hier dem Weltenbummler in Containern - hat die Stadt Radolfzell inzwischen vorgelegt, nun hat sich auch die Personalsituation sehr positiv entwickelt. | Foto: of/ Archiv
  • Mit zusätzlichen Kita-Plätzen - wie hier dem Weltenbummler in Containern - hat die Stadt Radolfzell inzwischen vorgelegt, nun hat sich auch die Personalsituation sehr positiv entwickelt.
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Radolfzell. Für den Bereich der Kindertagesbetreuung in Radolfzell gibt es eine sehr gute Nachricht. Die aufgrund der dünnen Personaldecke angespannte Lage des letzten Jahres hat sich mittlerweile deutlich entspannt. Fast alle Erzieherinnen-Stellen sind besetzt, konnte nun die Stadtverwaltung vermeldet. Die pädagogischen Fachkräfte können ihrer Arbeit wieder in der gewünschten Qualität und Konzentration nachgehen und Familien haben Planungssicherheit, was die Betreuung ihrer Kinder angeht.

Die Stadt hat zahlreiche Anstrengungen unternommen, um die Situation zu verbessern. So sind die Arbeitsbedingungen verändert, das Gesundheitsmanagement gefördert und die Betreuungszeiten angepasst worden. Auch wurde in einer breitangelegten Marketingkampagne auf den Social-Media-Kanälen der Stadt, im Amtsblatt Hallo Radolfzell, auf Großplakaten im öffentlichen Raum sowie auf Plakaten in den Zügen des Regionalverkehrs auf die freien Stellen aufmerksam gemacht.

All diese Bemühungen waren erfolgreich. Bürgermeisterin Monika Laule fasst die Vorteile der neuen Situation so zusammen: „Mit der Neu-Strukturierung des Kinderbetreuungsangebots in 2023 auf das Leistbare, einer starken Qualitätsoffensive in der Ausbildung und ideenreichen Maßnahmen zur Personalgewinnung und –bindung sind wir erfolgreich. Wir können den Eltern, Kindern und unseren Kita-Teams wieder verlässliche Strukturen anbieten und die pädagogische Qualität in den städtischen Kitas gewährleisten. Ich danke allen, die dazu beigetragen haben. Wir danken allen Eltern, die diesen Weg mit uns gegangen sind.“

Damit soll aber andererseits nicht ein unveränderlicher Status Quo erreicht sein. Oberbürgermeister Simon Gröger hebt hervor, dass die Stadt weiterhin in engem Austausch mit allen Kindertagesstätten bleiben möchte: „Die Nachricht der Stabilisierung in der Kinderbetreuung ist ausgesprochen positiv. Dennoch werden wir mit den Teams der Einrichtungen sowie den Elternvertretern in engem Kontakt und Gespräch bleiben und ein offenes Ohr für ihre Anliegen haben. Radolfzell wird als Wohnort von jungen Familien sehr geschätzt. Aus diesem Grund wollen wir auch künftig mit viel Engagement neue Plätze in der Kindertagesbetreuung schaffen. Mein Dank richtet sich auch an den Gemeinderat, der viele wichtige Beschlüsse gefasst hat.“

Die Neuerungen im Überblick

Die Betreuungszeiten wurden angepasst. Als Grundangebot gilt eine Buchungszeit von 30 Stunden pro Woche in städtischen Kindertagesstätten. Dort, wo es möglich und ein entsprechender Bedarf gegeben ist, gibt es ein Angebot mit 35 Wochenstunden. Im Ganztagesbereich wird die Betreuung auf 45 Stunden pro Woche im Bereich der unter Dreijährigen begrenzt. Für Kinder über drei Jahre gibt es in Trägerschaft der Stadt Radolfzell ausschließlich eine reine Ganztagesgruppe mit 45 Wochenstunden in der Kernstadt. Mit der Fokussierung des Angebots geht eine stabilere Personalplanung einher, das Angebot ist für Eltern und Mitarbeitende klarer.

Zusätzlich wurde die Radolfzeller Spielezeit eingeführt. In zwei Einrichtungen, im Kinderhaus Bullerbü in Möggingen und im Kinder- und Familienzentrum Werner Messmer, ist zum September 2023 ein Pilotprojekt gestartet. Das Angebot der Kindertageseinrichtungen für über Dreijährige wird durch eine Betreuung des Malteser Hilfsdienstes Bezirk Bodensee am Nachmittag aufgestockt. In dieser wöchentlichen Betreuungszeit von bis zu 10 Stunden liegt der Fokus auf dem Spielen.

Gleichzeitig wurden finanzielle Anreize für die klassische Ausbildung zur pädagogischen Fachkraft gesetzt: Durch ein Stipendium von 200 Euro für maximal 24 Monate und einem außerschulischen pädagogischen Begleitprogramm ist diese klassische Ausbildung attraktiver geworden.

Erzieherinnen und Erziehern stehen außerdem alle Angebote des betrieblichen Gesundheitsmanagements, unter anderem Hansefit, sowie weitere Vergünstigungen wie einem Zuschuss zum Job-Ticket (z.B. auch Deutschland-Ticket) zur Verfügung.

Aktuell haben die Anpassungen und Verbesserungen dazu beigetragen, die Lücken in der Personaldecke zu schließen und den Beruf der Erzieherinnen in Radolfzell wieder attraktiv zu machen. „Wir sind sehr glücklich, dass wir mit der Neustrukturierung des Kita-Angebotes den Eltern wieder Stabilität in der Betreuung und Förderung ihrer Kinder bieten können und mit der ergänzenden Spielezeit in Trägerschaft des Malteserhilfsdienstes einen verlässlichen Partner gewinnen konnten. Beide Angebote ermöglichen gemeinsam wieder eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Neuausrichtung speziell für die Mitarbeitenden die Rückkehr zu einer qualitätsvollen und erfüllenden Arbeit. Neben der Verbesserung der Rahmenbedingungen für eine gute Ausbildung, kann auch das Stipendium für die klassische Erzieherausbildung einen wertvollen Beitrag für die Gewinnung der Fachkräfte von Morgen bieten“, resümiert Brigitte Reichmann, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Jugend und Sport.

Quelle: Stadt Radolfzell, Pressestelle

Autor:

Presseinfo aus Singen

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