Klarer Wahlsieg mit 83,32 Prozent der Stimmen – Amtsinhaber Martin Staab klar abgewählt
Simon Gröger wird neuer OB in Radolfzell
Radolfzell. Am Schluss war wirklich alles anders. Das vorbereitete Mikrophon zur Bekanngabe des offiziellen Wahlergebnisses im Milchwerk bliebt unbenutzt, denn schon vor der Auszählung aller Stimmen war OB-Kandidat Simon Gröger vor dem Milchwerk vor die dort wartenden Menschen getreten, um den WählerInnen für das doch absolut eindeutige Ergebnis dieses Wahlabends zu danken. Deshalb verlagerte sich das ganze Geschehen schließlich auf den Vorplatz des Milchwerks, wo Bürgermeisterin Monika Laule als Vorsitzende des Wahlausschusses den Machtwechsel in der Stadt bestätigte: 83,32 Prozent der Stimmen (an der Zahl 11.131) hatte er geholt. Amtsinhaber Martin Staab wurde mit 13,92 Prozent der Stimmen (1.859 an der Zahl) förmlich abgestraft. Der dritte Kandidat Helmut Ringger spielte mit 2,55 Prozent im Ergebnis keine Rolle. Die Wahlbeteiligung lag mit 53,58 Prozent um einiges höher als vor acht Jahren. Amtsinhaber Martin Staab selbst war nur kurz im Milchwerk gewesen, noch vor der Verkündung des Wahlergebnisses war er wieder gegangen.
Simon Gröger dankte den WählerInnen überschwänglich und mit großer Geste. Das sei ein großer Vertrauensbeweis gewesen und bestätige den Eindruck, den er in seinem Wahlkampf in den vielen Begegnungen gewonnen habe. „Ich möchte versuchen, Radolfzell mit Ihnen zusammen nach vorne zu bringen", richtete er an die vielen Interessierten, die sich vor der Leinwand am Milchwerk eingefunden hatten.
Martin Staab sagte, dass er sehr entäuscht über das Ergebnis sei, aber ein Stimmungswahlkampf, wie er hier geführt worden sei, wäre einfach nicht zu gewinnen. Es sei eine klare Kampagne gewesen. Staab ist noch bis Ende November im Amt. Er werde auch erst einmal in Radolfzell bleiben, kündigte er an.
Landrat Zeno Danner richtete seine Worte an die BürgerInnen: „Liebe Radolfzeller, Sie haben heute gewählt und dies deutlich. Sie haben einen Kandidaten gewählt, der sehr engagiert Wahlkampf geführt hat und dafür belohnt wurde. Ich freue mich auf eine enge und offene Zusammenarbeit. Zum Ergebnis von Martin Staab sagte er: „Demokratie kann gemein sein, das Ergebnis gibt nicht das wieder, was er geleistet hat."
Die Reaktionen waren ganz unterschiedlich auf die sich schnell abzeichnende Niederlage, von Abstrafung war die Rede und dass man ein so klares Ergebnis nie erwartet habe. Denn schon nach den Ergebnissen der ersten Wahlkreise zeichnete sich die Stimmenverteilung von über 80 Prozent für Simon Gröger und der Anteil von unter 15 Prozent für Martin Staab ab, was sich auch im Laufe der weiteren Ergebnisse nicht mehr groß veränderte. Staab holte in Stahringen mit 25,4 Prozent und in Liggeringen mit 20,7 Prozent noch seine besten Ergebnisse, im Wahlbezirk 9 (Berufsschulzentrum) kam er gerade mal auf 8,43 Prozent. Gröger holte mit 89,26 Prozent im Bezirk 28 (Schule Böhringen) sein bestes Ergebnis – mit der Einschränkung, dass die Briefwahlstimmen aus diesen Bezirken in die Ergebnisse nicht einfließen. Doch auch bei den Briefwahlstimmen war das Ergebnis ziemlich ähnlich: 6.437 WählerInnen nutzten letzlich die Möglichkeit zur Briefwahl. Das waren 25,6 Prozent der Wahlberechtigten oder 48 Prozent der WählerInnen gewesen.
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Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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