Kulturnacht Radolfzell begeisterte mit facettenreichem Programm
Sehen, hören und staunen
Radolfzell. Tausende Besucher bestaunten am vergangenen Dienstag die nun zum 14. Mal stattfindende Kulturnacht Radolfzell. Dabei seien über 6.000 Programmhefte im Vorfeld gedruckt worden, doch diese seien dieses Jahr besonders schnell vergriffen gewesen, berichtete Angelique Tracik, Organisatorin des Kulturamtes dem WOCHENBLATT. Über 90 Künstlerinnen und Künstler nahmen an dem großen regionalen Event teil, das bis um Mitternacht zum Verweilen, bummeln, staunen und genießen einlud. Einige Besucher nutzten die Gunst der Stunde, um mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen und sich auch eines der Originale für Zuhause zu sichern. Oberbürgermeister Martin Staab eröffnete zum ersten Mal die Radolfzeller Kulturnacht in einem Ortsteil, zu Ehren der Ersterwähnung von Böhringen vor 775 Jahren, welche die Böhringer dieses Jahr mit zahlreichen Aktionen feiern. Trotz seines Alters zeige sich Böhringen gerade in der Kunst jung, frisch und modern, betonte er in seiner Begrüßungsrede, die zuvor vom Saxophonensemble Radolfzell unter der Leitung von Jürgen Callejas eröffnet worden war. Nicht nur in Böhringen oder in der Radolfzeller Stadtmitte seien sehenswerte Stationen, auch lohne sich die Fahrt mit einem der kostenlos zu benutzenden Shuttle-Busse der Stadtwerke Radolfzell nach Liggeringen, Stahringen und Markelfingen, warb Staab für den Besuch der Kulturnacht. Die Radolfzeller Kulturnacht biete einen bunten Strauß künstlerischen Schaffens in allen Genres, wie bildende Kunst, Installationen, Lyrik, Literatur, Tanz, Theater und Musik. »Musik darf in einer Musikstadt wie Radolfzell nicht fehlen«, unterstrich der Oberbürgermeister vor den rund hundert versammelten neugierigen Zuschauern. Neben den vielen großartigen Kunstwerken hob Staab das Kammerorchester Radolfzell unter der Leitung von Andreas Jetter hervor, denn dass im Radolfzeller Münster das Kammerorchester zur Kulturnacht spiele, sei inzwischen zur Tradition geworden.
Die Böhringer hatten sich in ihrer Kulturmeile mächtig ins Zeug gelegt. Die Künstler überraschten bei der Eröffnung mit einem Oldtimerkorso, mit dem sie einfuhren. Allein 30 Künstlerinnen und Künstler setzten in dem Jubiläumsstadtteil ihre Akzente. Ortsvorsteher Bernhard Diehl berichtete, dass einige alte Gebäude eigens für die Kunstausstellung begehbar gemacht und elektrifiziert wurden. Zum Publikumsmagneten wurden die Scheune, die Werkstatt, das Rathaus und nicht zuletzt die evangelische Kirche, die wie jedes Jahr mit einem besonders frischen spritzigen Programm aufwartete. In der Radolfzeller Innenstadt füllte sich erwartungsgemäß das Radolfzeller Münster zum Konzert des Kammerorchesters zusammen mit dem Vokalensemble. Und das sogar zweimal an diesem Abend. Selbst die Zuschauer, die sich mit einem Stehplatz begnügen mussten, erfreuten sich an dem klangvollen Orchesterspektakel.
Auch in der Stadtbücherei, im Stadtmuseum oder im Milchwerkareal zusammen mit der VHS erfreuten sich die Aussteller an dem begeisterten Publikum, die die Räume gleich zu Beginn der Kulturnacht füllten.
Oberbürgermeister Staab sprach davon, dass die Kulturnacht von Jahr zu Jahr wachsen würde. Da darf man sich schon auf das nächste Mal freuen.
Uwe Johnen
redaktion@wochenblatt.net
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
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