Rund 50 Einsätze von Polizei und Feuerwehr im Kreis Konstanz / Beruhigung am Nachmittag
Seehas-Strecke durch umstürzenden Baum beinträchtigt
Radolfzell. Der Sturm »Burglind« ist mit voller Wucht im Kreis Konstanz angekommen. Zwischen 10 und 11 Uhr vermeldete die Wetterstation auf dem Hohentwiel Windgeschwindigkeiten zwischen 127 und 133 km/h.
Um Kurz nach 11 Uhr gab die Bundespolizei bekannt, dass eine Sperrung der Bahnstrecke Konstanz - Radolfzell erfolgen musste, nachdem ein Baum bei Markelfingen sturmbedingt auf die Oberleitung gestürzt ist. Wie die Bundespolizei um kurz vor 12 berichtete, konnten Züge in der Richtung Konstanz-Radolfzell dann schon wieder fahren. Gegen 14 Uhr wurde dann die Strecke ganz freigegeben.
Um 10:15 Uhr war ein Baum bei Markelfingen auf die Oberleitung gestürzt und hatte sich dabei entzündet. Der Baum konnte durch die Freiwillige Feuerwehr Markelfingen gelöscht und aus dem Gefahrenbereich geborgen werden. Zur vorherigen Erdung der Oberleitung war auch ein Notfallmanager der Deutsche Bahn vor Ort, informierte die Bundespolizei.
Auch am nördlichen Bodenseeufer kam es kurzfristig zu Beeinträchtigungen im Bahnverkehr. Meldungen über umgestürzte Bäume oder Baumteile im Bereich der Bahnstrecke zwischen Überlingen-Therme und Uhldingen-Mühlhofen veranlassten die Bundespolizei Konstanz zur kompletten Sperrung des dortigen Bahnverkehrs ab 12:15 Uhr. Nachdem kleinere Hindernisse beseitigt worden waren, konnte um 13:45 Uhr auch hier der Banhnverkehr wieder freigegeben werden, gab die Bundespolizei bekannt.
Nach Auskunft der Deutschen Bahn war auch die Strecke Singen-Schaffhausen durch umgestürzte Bäume betroffen und musste gesperrt werden. Hier sei erst am Donnerstag, 4. Januar, 16 Uhr, mit einer Freigabe für den Zugverkehr zu rechnen. Da aber nur der Abschnitt zwischen Thayngen und Singen betroffen ist, fahren die Schweizer Züge ab Thayngen Richtung Schaffhausen/ Zürich.
Das Sturmtief Burglind erreichte laut Polizei gegen 8.30 Uhr den westlichen Bereich des Polizeipräsidiums auf dem Randen in voller Stärke und verlagerte sich zunehmend ostwärts. Dabei verzeichnete das Führungs- und Lagezentrum in Konstanz fast 120 witterungsbedingte Einsätze, wurde am frühen Nachmittag informiert. Davon entfielen etwa 50 auf den Landkreis Konstanz, die Zahl der Meldungen war allerdings schon am frühen Nachmittag stark rückläufig. Bei den überwiegenden Einsätzen handelte es sich um umgestürzte Bäume, bei denen es zu Verkehrsbehinderungen kam. In Singen stürzte eine Fußgängerampel um. In Radolfzell musste an der Teggingerschule durch die Feuerwehr ein Anbau gesichert werden, da dort Teile vom Flachdach herunterzufallen drohten.
In Konstanz vermeldete die Feuerwehr in ihren aktuellen Berichten alleine 17 Einsätze im Lauf des Vormittags. Neben umgestürzten Bäumen musste dort ein Baustellenkran gesichert werden. In der Wollmatinger Straße hatte sich eine Blechverwahrung am Dach gelöst und drohte herab zu stürzten. Für die Absicherung der Einsatzstelle musste die Höhenrettung eingesetzt werden.
Die Feuerwehr Stockach berichtete aktuell von 8 Einsätzen wegen durch umgestürzte Bäume gesperrte Straßen. Auch in Rielasingen-Worblingen waren laut den aktuellen Berichten 16 Bäume umgestürzt, zum Teil auf parkende Autos. Die Feuerwehren Gottmadingen und Randegg mussten laut deren aktuellem Bereicht am Rauhenberg wie auf der Singener Straße in den Einsatz um Straßen von umgestürzten Bäumen zu befreien. Die Drehleiter aus Gottmadingen wurde indes zum Überlandeinsatz nach Moos abgerufen, um dort ein Dach zu sichern. Alle anderen Drehleistern in der Umgebung waren schon in Einsätzen gebunden. In Moos und der vorderen Höri war durch einen auf die EKS-Stromleitung gestürzten Baum für längere Zeit der Strom weg, wie der Energieversorger informierte. Wie häufig bei solchen Sturmereignissen war auch die Landesstraße von Moos nach Öhningen hinter Schienen gesperrt. Diese Sperrung soll noch bis zum Donnerstagmorgen andauern.
Auch in der Nachbarschaft gab es viele Einsätze: die Kantonspolizei Thurgau vermeldete 100 Schadensmeldungen im Laufe des Mittags.
Da in der Nacht das Sturmtief Burglind durch das ebenfalls stürmische Tief Christine abgelöst wird, das besonders im Schwarzwald für extreme Regenfälle und Tauwetter sorgt, verweist das Regierungspräsidium Freiburg auf die Seite der Hochwasserzentrale unter www.hvz.baden-wuerttemberg.de . Gegenwärtig liege man aber erst bei einem »2-Jährigen Hochwasser«.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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