Brückenwettbewerb und Planung für kleinere Variante
Seebrücke: Skepsis aus dem Rat

Seebrücke Gemeinderrat Radolfzell | Foto: Erneute Diskussion im Gemeinderat über die Seetorquerung und die von OB Martin Staab in die Debatte eingeführte Seebrücke. swb-Bild: Archiv
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Radolfzell. Um das Jahrhundertprojekt, die Seetorquerung, ist es in der Vergangenheit eher ruhiger geworden. Erst mit der Vorstellung seiner Seebrücke im Rahmen des Neujahrempfangs hatte Oberbürgermeister Martin Staab neuen Schwung in die Debatte gebracht. Am vergangenen Dienstag hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung nun die weiteren Schritte des Vorhabens eingeleitet: Mit großer Mehrheit stimmte das Gremium die Planung einer schmaleren Version der Vorzugsvariante - diese hatte die CDU vor Jahresende zur Diskussion gestellt - voranzutreiben. Zudem wird ein Architektenwettbewerb für mögliche Brückenlösungen ins Leben gerufen und die 8,50 Meter breite Vorzugsvariante soll optimiert werden.
Doch egal ob unten durch oder oben drüber, die Stadtverwaltung machte am Dienstag auch deutlich, dass es wohl doch nicht gänzlich ohne die Deutsche Bahn gehen werde. Denn diese habe für das weitere Vorgehen mögliche Korridore festgelegt, in denen ein Seezugang möglich sei. Das schließe auch eine Brückenlösung ein. Die Korridore befinden sich auf Höhe der jetzigen Unterführung und erstrecken weiter westlich. Für Siegfried Lehmann, Fraktionssprecher der FGL, reiche dies nicht aus. Er wolle die Planungen auch in den östlichen Bereich der jetzigen Unterführung - sprich bis zum Ende der Bahngleise in Richtung der Postpakethalle - ausweiten.
Walter Hiller von den FW möchte hingegen auf‘s Gaspedal drücken: »Wir brauchen keine neuen Ideen mehr, sondern eine Brückenplanung mit einer ersten Kostenschätzung«, sagte er. Zudem müsse geklärt werden, mit welcher Höhe an Fördermitteln man bei einer Brücke zu rechnen hätte. »Wenn wir das Büro, das die erste Grobplanung von OB Staab beauftragen würden, die Leistungsphasen 1 und 2 für eine Brücke zu erstellen, dann können wir entscheiden und vergleichen«, so Hiller weiter. Oberbürgermeister Martin Staab machte noch einmal deutlich, dass seine Seebrücke binnen weniger Monate realisierbar sei. Der Rathauschef rechne mit einer Bauzeit von weniger als 12 Monaten.
Dennoch, so wurde in der Ratssitzung deutlich, die Mehrheit zeigte sich mit Blick auf die staabsche Variante skeptisch. Ein Antrag von Richard Atkinson (FDP), die Seebrücke von OB Staab umgehend zu realisieren, wurde mit sehr großer Mehrheit abgelehnt. Ebenfalls keine Mehrheit fand der Antrag von Dietmar Baumgartner, Fraktionssprecher der FW, den Baubeschluss der Vorzugsvariante aufzuheben.

- Matthias Güntert

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Redaktion aus Singen

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