SchülerInnen machen sich fit für die Demokratie
Radolfzell. Wie werden im Rathaus Entscheidungen getroffen? Was passiert im Gemeinderat? Wie gelangen die Informationen an die Öffentlichkeit? Die Schüler/innen der vierten bis sechsten Klasse der Unterseeschule bekamen diese Fragen direkt im Rathaus beantwortet. Im Bürgersaal haben sie eine Gemeinderatssitzung nachgespielt. Unter der Leitung von Oberbürgermeister Simon Gröger durften sie darüber abstimmen, welchen Ausflug sie gemeinsam unternehmen werden.
Die Öffentliche Sitzung der Unterseeschule
Der Besuch der Unterseeschule im Rathaus folgte dem Motto: „Lerning by doing“- frei übersetzt: Am besten lernt man, wenn man etwas macht. Wie im Gemeinderat beraten, abgestimmt und entschieden wird, lernten die Schüler/innen der Unterseeschule, indem sie selbst eine Gemeinderatssitzung nachspielten. Per Los wurden sie in die fünf im Gemeinderat vertretenen Fraktionen aufgeteilt: Die Freie Grüne Liste (FGL), die CDU, SPD, FDP und die Freien Wähler (FW). An den Plätzen, an denen die 24 Vertreter/innen der Fraktionen im Bürgersaal normalerweise Platz nehmen, erfuhren die Nachwuchsdemokraten einiges über Kommunalpolitik. Zum Beispiel, dass der von der Bürgerschaft gewählte Gemeinderat die Interessen aller Menschen in der Stadt vertreten und Entscheidungen für sie treffen soll. „In Radolfzell können nicht alle 32.000 Bürger/innen gemeinsam Entscheidungen treffen. Aber alle wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger dürfen Vertreter wählen“, erklärte Oberbürgermeister Simon Gröger den Kindern. „Der Gemeinderat wird alle fünf Jahre neugewählt.“ Des Weiteren erfuhren die Kinder, dass die Größe des Gemeinderats durch die Gemeindeordnung bestimmt wird und sich nach der Einwohnerzahl richtet. Je nach Größe der Stadt können es zwischen sechs bis 90 Mitglieder sein. Wählbar sind alle Wahlberechtigten der Gemeinde, die das 16.
Lebensjahr vollendet haben. Die ehrenamtlichen Gemeinderäte gehören verschiedenen Ausschüssen wie zum Beispiel dem Ausschuss Bildung, Soziales und Sicherheit an. Bevor komplexe Themen in den Gemeinderat kommen, werden sie oftmals in diesen spezialisierten Ausschusssitzungen vorbesprochen.
Entscheidungsfindung in einer Demokratie
Und wie kommt man in einer Demokratie schließlich zu einer Entscheidung? „In einer Demokratie bestimmt nicht ein einzelner, sondern die Mehrheit“, so erläuterte der Oberbürgermeister den Unterschied zwischen Demokratie und totalitären Systemen. Das konnten die Schüler/innen hautnah erleben, indem sie über einen Ausflug abstimmten. Nach einer Ideensammlung wurden drei Vorschläge favorisiert: Ein Ausflug ins Schwaketenbad in Konstanz, eine Fahrradtour mit Besuch der Mainau und eine Eselwanderung ins Gebirge. Mit Wahlzetteln und Urne stimmten die Kinder ab. Das Ergebnis fiel eindeutig aus: Mit 16 Stimmen lag der Ausflug ins Schwaketenbad ganz vorne, jeweils fünf Stimmen erhielten die beiden anderen Vorschläge.
Die Öffentlichkeitsarbeit
Doch mit der Entscheidung allein ist es nicht getan, schließlich sollen die Beschlüsse des Gemeinderats auch die Öffentlichkeit erreichen. Die Kinder erfuhren, dass zu allen öffentlichen Sitzungen die lokale Presse eingeladen ist, die über wichtige Nachrichten aus der Stadt berichtet.
Doch die Stadt informiert ihre Bürger auch über eigene Kanäle, die von Mitarbeiterinnen der Pressestelle vorgestellt wurden. Die Kinder erhielten die neueste Ausgabe des Amtsblatts „Hallo Radolfzell“. Detaillierte Informationen samt Fotos, Plänen und Tabellen finden sich auf der Homepage der Stadt, die mehrmals pro Woche aktualisiert wird. Zusätzlich gibt es auf Facebook und Instagram jeweils einen Kanal der Stadt sowie des Oberbürgermeisters Simon Gröger, auf dem er zeigt, wie sein Arbeitsalltag aussieht, welche Veranstaltungen er besucht, welche politischen Kollegen und welche Unternehmer er trifft. Und natürlich auch welche Versprechen in die Tat umgesetzt werden konnten und welche sich noch nicht realisieren lassen.
Gestärkt in Demokratie, aber auch mit Apfelsaftschorle und einer kleinen Schokolade verließen die Schüler/innen das Rathaus.
Quelle: Stadt Radolfzell, Pressestelle
Autor:Presseinfo aus Singen |
Kommentare