»Narrizella« übernehmen die Macht im Rathaus
Schlichterspruch von Radolf kam zu spät
Radolfzell. Am Ende bedurfte es gar den Richtspruch von Bischof Radolf um den Streit um das als Burg umfunktionierte Rathaus zwischen Burgherr Martin Staab und »Narrizella«-Präsi Martin Schäuble zu schlichten. »Ich habe diese Stadt gegründet, nicht, dass sich Zwiespalt hier entfalte, nicht, dass hier Zank und Streit nun mündet, darum, wer Macht kriegt oder behalte«, skandierte er am Schmutzige Dunschtig. Geholfen haben auch die warmen Worte des Radolfzeller Stadtgründers nichts: Burgherr Staab musste mit seiner gesamten Verwaltungsritterschaft seinen Amtssitz räumen. Bis zum Aschermittwoch wird Burgherr Schäuble über die Geschicke der Stadt herrschen. Giftige Worte gab es für den entmachteten OB obendrein: »Wir stellen die Macht! Der Bürger wird sagen, er will deine Unbill nicht länger ertragen. Was dir nicht gelingt, das schaffen wir, hinweg mit euch, ich zeig es dir«, erklärte Neu-Rathauschef Schäuble.
Bischof Radolf hatte ob dieser scharfen Worte doch ein Wenig Mitleid mit Staab und flüsterte ihm beinahe einträchtig ins Ohr: »Und Du, OB, sei nun bereit, behalte den Zweitschlüssel zur Sicherheit. Für ein paar Tage bleibt es dabei, am Aschermittwoch ist alles vorbei.«
- Matthias Güntert
Autor:Redaktion aus Singen |
Kommentare