Im Rahmen des Radolfzeller Kabarett-Winters begeisterte Sascha Korf sein Publikum mit Charme und Witz.

Sascha Korf quasselt sich in die Herzen

Radolfzell. Rasant ging es zu beim Besuch von Comedian Sascha Korf in Radolfzell. Blitzschnell wechselte er zwischen Stand-up-Comedy und lustigen Anekdoten aus seinem Leben. Derzeit beschäftige ihn vor allem das Älterwerden. »Ich entdecke neuerdings Körperteile, von denen ich nicht wusste, dass ich sie habe. Knie zum Beispiel oder Rücken«, scherzte Korf und erklärte, dass früher Fußballspielen mit anschließendem Besäufnis zu seinen Beschäftigungen zählte, während er heute selbstgebackenen Kuchen in die wöchentliche Gymnastikgruppe mitbringe.

Die wichtigste Botschaft, die Sascha Korf dem Radolfzeller Publikum mitgebracht hatte, war indes: »Redet wieder mehr miteinander.« Wie sich das ganz praktisch in die Tat umsetzen lässt, demonstrierte er im Laufe des Abends, indem er seine Zuhörer in der ersten Reihe ganz genau kennenlernen wollte. Hier zeigte sich Korf als absoluter Improvisationskünstler, indem er mit Charme und Witz auf seine Gesprächspartnerinnen und Partner einging, etwa auf den selbsternannten »Badenser« Gerhard. »Ich liebe die Sprache hier«, betonte Korf. »Konschtanz gibt bei Scrabble 200 Punkte.« G

rund genug für ihn, 20 Dialektbegriffe aus dem Publikum zu sammeln, mit denen er die Geschichte von Hänsel und Gretel ausschmückte. Da blieb kein Auge trocken, als Hänsel und Gretel einer »sprechenden Bülle« begegneten oder Hänsel der Hexe sein »Füdle« zeigte.

Sascha Korf wirkte bei allem Klamauk ehrlich und authentisch, etwa wenn er seine Freude darüber zum Ausdruck brachte, dass im Publikum Menschen im Alter von 15 bis 83 Jahren sitzen und gemeinsam Spaß haben. »Ihr seid so toll, euch müsste es auf Rezept geben«, so sein Fazit des Abends.

- Dominique Hahn