Über sechs Jahre nach der Brandnacht
Sanierung des Feuewerhauses in Markelfingen endlich abgeschlossen
Radolfzell-Markelfingen. Bald sechseinhalb Jahre ist es her, dass die Markolfhalle zur Fastnacht 2028 ein Raub der Flammen wurde und mit ihr auch das an die Halle angesetzte Feuerwehrhaus erheblich beeinträchtigt wurde. Beide Gebäude waren schon seit dem Bau der Halle auf kuriose Weise miteinander verbunden. Zum Beispiel wurden die Umkleidekabinen gemeinsam genutzt, der Besprechungsraum war gar zugleich die Bühne.
Der Kommandant der Radolfzeller Feuerwehr, Tobias Oechsle, verband mit der nun vollzogenen Einweihung der neuen Feuerwehr Markelfingen einen Jahrestag: Denn genau vor sechs Jahren habe man den Beschluss zum Neubau hier gefasst. Freilich stand für die Stadt Radolfzell erst mal der Wiederaufbau der Markolfhalle im Vordergrund, die im Frühjahr an neuem Standort eingeweiht werden konnte.
Aus alt neu gemacht
Wie Engin Ersoy vom Gebäudemanagement der Stadt Radolfzell und Antonie Rist vom Stuttgarter Planungsbüro Steimle, das auch die neue Markolfhalle entworfen hatte, zur symbolischen Schlüsselübergabe von OB Simon Gröger an Abteilungskommandanten Tilo Ruther sagten, wurde zwar die noch vorhandene Substanz der alten Markolfhalle hier genutzt, trotzdem ist aber eigentlich ein Neubau entstanden, der durch seine Fassade aus Holzlamellen auch so in Erscheinung tritt.
Aus der ehemaligen Bühne der Halle wurden der neue Sanitärtrakt mit Umkleidekabinen und den sanitären Einrichtungen, wo es erstmals in Radolfzell nun auch eine Trennung zwischen Männern und Frauen gibt, und auch eine sogenannte "Schwarz-Weiss-Trennung" zwischen den Einsatzkleidern und der privaten Wäsche, um damit Kontaminationen durch Rauchgas besser zu vermeiden, das auch in der Kleidung gesundheitsgefährdend ist. Aus dem alten Sanitärtrakt der Halle wurde der neue Gemeinschaftsraum.
Eigentlich sei man im Juni fertig gewesen, doch mussten einige Baumängel beseitigt werden, sagte Engin Ersoy. Antonie Rist zeigte sich zufrieden, dass man hier nun mit der Halle ein Gesamtensemble entwickelt habe. Die alte Gerätehalle konnte bestehen bleiben, da sie für die aktuelle Ausrüstung der Markelfinger Feierwehr auch ausreichend sei, sagte Tobias Oechsle auf Nachfrage. Sie muss aber auch noch saniert werden.
Auf insgesamt 1,75 Millionen Euro beliefen sich die Kosten für den Um- und Neubau des Feuerwehrhauses, die Mittel mussten in der Bauphase durch den Gemeinderat erhöht werden.
Wie wichtig diese Investition für den Ortsteil und die Stadt Radolfzell ist, unterstrichen bei der Einweihung OB Simon Gröger und Bürgermeisterin Monika Laule, in deren Dezernat die Feuerwehr liegt, wie auch Ortsvorsteher Lorenz Thum in ihren Ansprachen. Die Stadt stehe auch weiter zu einem dezentralen System mit der Feuerwehr in allen Ortsteilen. Froh ist man nach einer langen Zeit der Provisorien auch über einen guten Zuwachs an Feuerwehrleuten von 21 auf 29 in den beiden letzten Jahren und auch stolz auf die Jugendabteilung mit aktuell 14 Nachwuchskräften. Jetzt, da das neue Feuerwehrhaus fertig ist, könne man auch an die Gründung einer Kinderfeuerwehr gehen, wurde angekündigt.
Neuer Anlauf für Zentrale in Radolfzell
Auch bei der Zentrale der Feuerwehr in Radolfzell, die schon seit vielen Jahren auf der Agenda für einen Neubau steht, gibt es neue Entwicklungen: Der Gemeinderat beschloss eine neue Untersuchung, ob nicht doch eine Aufstockung der bestehenden Zentrale im Westen der Stadt die Zukunft sein könnte. Bisher war der Messeplatz als möglicher neuer Standort ausgeschaut worden, doch die kürzeren Ausrückzeiten stünden hier längeren Anfahrtswege der Feuerwehrleute gegenüber, so Tobias Oechsle auf Nachfrage. Das Ergebnis solle noch dieses Jahr vorliegen, sodass es auch bald mal eine Richtungsentscheidung geben könne.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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