Guido Knopp beim Neujahrsempfang in Radolfzell
Revoltelüsterne Markelfinger

Guido Knopp Radolfzell  | Foto: Oberbürgermeister Martin Staab konnte beim Neujahrsempfang Gastredner Guido Knopp begrüßen. swb-bild: gü
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Radofzell. Eigentlich so bekannte der gebürtige Hesse, Guido Knopp, sei er beinahe ein waschechter Radolfzeller. Was den Journalist, Historiker, Publizist und Moderator, der im Rahmen des Neujahrsempfangs einen Gastvortrag hielt, zu dieser Aussage veranlasste, liege für Knopp auf der Hand: Immerhin sei er seit 1993 regelmäßiger Gast in der Mettnau-Kur, was ihn seiner Meinung nach, zumindest zu einem halben Einheimischen mache. Damit noch nicht genug, für September kündigte er einen erneuten Besuch in der medizinischen Reha-Einrichtung an und tauschte sich bereits mit Kurdirektor Eckhard Scholz aus.
Davor nahm der Historiker und TV-Moderator die rund 1.000 Besucher des Radolfzeller Neujahrsempfang mit auf eine Reise durch die Geschichte. Unter dem Titel »750 Jahre Deutschland – 750 Jahre Radolfzell« ließ er die denkwürdigsten Ereignisse Revue passieren. Immer im Blick dabei: die Stadt Radolfzell. Wer nun aber glaubte, er bekomme trockenen Geschichtsunterricht serviert, der irrte sich gewaltig. Knopp brillierte mit Allerlei Radolfzeller Fachwissen. So sei es für ihn nicht verwunderlich gewesen, dass die Stadtkapelle den Walzer »An der schönen blauen Donau« zum Besten gab, immerhin gehörte Radolfzell dereinst zur Habsburger Monarchie. »Die Radolfzeller zählen sich wohl noch heute ein kleines Bisschen zu den Österreichern, wie die Musikauswahl verdeutlicht«, sagte Knopp und erntete damit einige Lacher.
Auch dem Heckeraufstand in der Badischen Revolution von 1848/49 widmete sich Knopp und machte dabei deutlich, dass er sich doch vor einem Besuch in Markelfingen ein wenig fürchte: Denn während sich lediglich drei Radolfzeller, fünf Liggeringer und elf Güttinger dem badischen Revolutionsführer Friedrich Hecker anschlossen, stellte Markelfingen die revoltelüsternsten Bürger: 21 Bewaffneten unter Heckers Führung machten sich in Richtung Karlsruhe auf, um dort die Regierung zu stürzen.
Ernst wurde Knopp zum Ende seines Vortrages: Er betonte, dass alle Europäer aufeinander angewiesen seien. »Wir alle sitzen im gleichen Boot«, sagte er. Und je besser die Solidarität in diesem Boot ausgerichtet sei, desto besser geht es Europa, schloss Knopp.

- Matthias Güntert

Autor:

Redaktion aus Singen

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