Kindergarten saniert und umgebaut

Raum für individuelle Entfaltung

Stahringen. Man muss schon genau hinschauen um die erste bauliche Veränderung am Stahringer Kindergarten wahrzunehmen. Die beginnt nämlich direkt am Eingang. Wie selbstverständlich stolziert man in die Einrichtung ein, dann wird dem Besucher bewusst, dass der Eingangspodest fehlt. Wo früher mal eine kleine Stufe vorhanden war, ist nun eine ebene Situation gewichen. Die barrierefreie Gestaltung des Eingangs sei ein wichtiger Bestandteil der Sanierungs- und Umbaumaßnahmen gewesen.

An dem Kindergarten, der im Jahr 1988 errichtet wurde, wurden seitdem keine baulichen Veränderungen am Haus selber durchgeführt, so Bürgermeisterin Monika Laule beim Pressetermin. Der Kindergarten betreut zwei Gruppen mit jeweils 22 Kindern ab zwei Jahren bei altersgemischter Betreuung. Ab März sollen dann 35 Stunden angeboten werden, da die Entwicklung zum Ganztagsbedarf zu beobachten ist. »Durch den wachsenden Zuzug von Familien, den steigenden Geburtenzahlen und den Neubaugebieten, steigt der Bedarf an Kindertageseinrichtungen, die sich auch immer mehr zu Bildungseinrichtungen entwickeln«, erklärt Laule. Anette Hemmie, Leitung der Kindertagesbetreuung, betonte, dass es dadurch in Radolfzell und den Ortsteilen zu Engpässe bei den Plätzen kommt. Denn der Ausbau zu einer Ganztageseinrichtung bedeutet, dass eine Betreuung in kleineren Gruppen stattfinden muss. Es findet also ein Ausbau und eine Reduzierung gleichzeitig statt.

Zu einer guten Kinderbetreuung gehöre also eine moderne Einrichtung, die zudem heimelig ist und gutes Arbeiten möglich macht. »Die Kinder sollen sich hier wohlfühlen und entfalten können«, erklärt die Leiterin Dagmar Lempp. Die Sanierungsmaßnahmen waren daher nötig, um den Ansprüchen und Bedürfnissen einer guten Betreuung gerechter zu werden. So wurde der ehemalige Büroraum zum Personalraum für Angestellte um in Ruhe die Portfolioarbeit verrichten zu können. Und auch Lempp darf sich über ein neues Büro freuen: der Raum unter dem Dach ermöglicht es ihr, ungestört zu arbeiten und dennoch das rege Treiben der Kinder zu verfolgen.

Der Windfang wurde geschliffen und gestrichen, Fenster und Pfosten wurden erneuert. Das ehemalige Materiallager wurde zu einer schönen Schlaflandschaft umgebaut, die Tür verfügt über einen Glasauschnitt, damit die Erzieher ihre Schützlinge stets im Blick haben, wie Engin Ensoy, der mit diesem Projekt beauftragt wurde, beim Rundgang berichtet.

Auch Ortsvorsteher Jürgen Aichelmann freut sich über den Umbau. »Es war schon immer ein Anliegen von uns, dass der Kindergarten immer weiterentwickelt wird. Der Kindergarten ist immer sehr aktiv im Dorfleben und macht Stahringen attraktiver«, lobt Aichelmann.

Für die Sanierung gab es Fördermittel in Höhe von 45.000 Euro, im Haushalt veranschlagt waren 100.000 Euro. Die Maßnahmen liegen mit etwa 75.000 Euro deutlich unter dem Plan.

- Graziella Verchio