Kostenexplosionen sollen so vermieden werden
Räte setzten auf das »BIC«

Radolfzell (gü). Mit Hilfe des Bauinvestitionscontrolling – kurz »BIC« – sollen Kostenexplosionen bei Radolfzeller Bauprojekten in Zukunft der Vergangenheit angehören. Wie Oberbürgermeister Martin Staab in der jüngsten Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses erklärte, soll das »BIC« noch in diesem Jahr eingeführt werden. »Ziel ist es, die gesteckten Vorgaben eines Projektes hinsichtlich Qualität, Terminen und Kosten einzuhalten und dabei nachträgliche Änderungen möglichst zu vermeiden, die zu Kostensteigerungen oder Planungsänderungen führen können«, sagte Staab. Hierbei sollen nicht nur die Baukosten betrachtet werden, sondern auch die in der Zukunft entstehende Folgekosten.
Birgitt Peters von der Stadt betonte zudem, dass die sparsame Haushaltsplanung somit in der Praxis durchgeführt werden könne. »Jeder, der baut, hat Wünsche. Doch man sollte die Wirtschaftlichkeit eines Projektes nie aus den Augen verlieren«, hob Peters hervor. Um das »BIC« in der Realität zu testen, wurden drei Pilotprojekte ausgelotet: Dazu zählen die neue Gemeinschaftsschule, der Neubau an der Realschule und das Kinderhaus in Böhringen. Mithilfe des »BIC« sollen die »Acht Todsünden kommunaler Bauplanung«, zu denen unter anderem die Kostenverschleierung, technische Mängel und Zeitdruck zählen, vermieden werden. »Wir wollen aber nicht, dass das »BIC« zu einem längeren Verfahren bei den Projekten führe«, betonte Staab.
Bei den Ausschussmitgliedern kam die geplante Einführung des »BIC« unterdessen gut an. So begrüßte Helmut Villinger von der CDU das Controlling, da Kostenveränderungen so frühzeitig auf den Tisch kämen. Norbert Lumbe, Fraktionssprecher der SPD, blickte gar sehnsüchtig in die Vergangenheit, hätte das »BIC« doch die Kostenexplosion am Milchwerk verhindern können. Auf die Frage, ob dies zutreffe, antwortete Peters: »Die Sonderwünsche bei der Planung wären wohl nicht durch das Kostencontrolling gekommen.«

- Matthias Güntert

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Redaktion aus Singen

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