Erik Hörenberg vom Milchwerk wird Nachfolger von Angélique Tracik
Radolfzell setzt auf Kontinuität in der Leitung des Kulturamts
Radolfzell. Er hat es nicht weit an seinen neuen Arbeitsplatz, denn der neue Fachbereichsleiter Kultur, wird Erik Hörenberg (50), der seit 2015 mit der Leitung des Tagungs- und Kulturzentrums Milchwerk betraut ist. Er war auch schon seither unter Angélique Tracik der stellvertretende Leiter des Fachbereichs Kultur gewesen. Die Entscheidung war auf nichtöffentlicher Ebene bereits am 14. Dezember gefallen, bestätigte Bürgermeisterin Monika Laule beim Pressetermin. 20 Bewerbungen aus dem ganzen Bundesgebiet habe es für den Posten gegeben, drei der BewerberInnen schafften es nach einer Sichtung, an der auch die Fraktionsvorsitzenden beteiligt waren, in die Schlussrunde vor den Gemeinderat. Die Stelle für die Nachfolge von Erik Hörenberg in der Leitung des Milchwerks, wie auch die Stelle für die Leitung des Kulturbüros habe man erst jetzt ausgeschrieben, wurde weiter informiert.
Dar Radolfzeller Fachbereich Kultur umfasst derzeit 55 Mitarbeitende, mit einem Budget von sechs Millionen Euro im Jahr. »Es gelte dort sehr kommunikativ und offen unterwegs zu sein«, unterstrich Bürgermeisterin Laule. OB Simon Gröger sieht die aktuelle Herausforderung darin »wie man trotz eingeschränkter Finanzmittel hier in der Stadt ein gutes Angebot machen kann. Angélique Tracik, die bis zum letzten Freitag noch im Radolfzeller Rathaus arbeitete, habe acht Jahre sehr erfolgreiche Arbeit bemacht, sei mutige und große Projekte angegangen, lobte Monika Laule. »Es gibt wenige Städte in Deutschland, die über eine solche Kulturentwicklungsplanung wie Radolfzell mit seinen Visionen für 2030 verfügen«, hob sie als weiteres Superlativ der Bodenseestadt hervor. Und: „Ich bin sehr stolz auf sie.“ Man werde noch viel lesen und hören, was sich in Düsseldorf an ihrem neuen Wirkungsort tue.
Erik Hörenberg dürfte sich rasch in die neue Position eingearbeitet haben, war das Milchwerk nicht nur Teil der Kulturkonzeption, er war auch viele Jahre bereits der Stellvertreter von Angélique Tracik gewesen. Er selbst ist in Friedrichshafen aufgewachsen, wohn aber schon seit 2003 in Radolfzell. Hörenberg erfuhr seine Ausbildung für Schulmusik in Trossingen, wo er sich auch für Kulturmanagement qualifizierte. Nach dem Studium kam eine Dirigententausbildung hinzu, zeitweise war er zudem Generalsekretär der Bundesvereinigung deutscher Orchester, danach in der Musikwirtschaft bei den namhaften Notenvererlag Schott in Mainz, danach als Vertriebsleiter bei Hohner in Trossingen. Ehrenamtlich war Hörenberg auch zwei Wahlperioden im Vorstand des Deutschen Musikrats, beim Goethe Institut München für musikalische Nachwuchsförderung tätig und noch viel mehr. Als zum Milchwerk kam, war es immerhin für ihn möglich selbst musikalisch wieder tätig zu werden. Der ausgebildete Trompeter/ Flügelhornist in einer Konstanzer Bigband mit von der Partie.
Hörenberg will für die Stadt begonnenes in Sachen Kultur unbedingt fortsetzen und den Ruf als Kultur- und Musikstadt stärken. Er sei schon im ersten Kulturleitbildprozess mit von der Partie gewesen, nun gelte es das im letzten Herbst in den Kulturkongressen entwickelten Leitbilder fortzusetzen die bis zum Ende des Jahres vom Gemeinderat dann verabschiedet werden sollen. Regelmäßige Kulturnetzwerktreffen sollen dafür schon in diesem Jahr installiert werden hat er sich vorgenommen. Bürgerschaftlichem Engagement sei ein ganz großes Steckpferd für wie auch die Einbeziehung der Kulturarbeit an Schulen, Kitas oder mit der Stadtbibliothek, aber auch fächerübergreifende Kooperationen bis hin zur »KulturTafel« sieht er als wichtig an, denn auch schon die Kulturkonferenz hatte den Kulturbegriff sehr weit aufgestellt. Seine Rolle sei die eines Moderators der die Kultur zu den Menschen bringen will.
Derzeit seit man allerdings noch sehr mit Corona und den Einschränkungen dadurch beschränkt. Man wolle hier aber viel planen und möglichst erst spät absagen, wenn es doch nicht gehen sollte.
Seine bisherige Stelle für die Leitung des Milchwerks wurde inzwischen ausgeschrieben. Die Bewerbungsfrist läuft bis Anfang Februar und die Stelle soll auch sehr zeitnah wieder besetzt werden, sagte Bürgermeisterin Monika Laule. »Das Milchwerk ist eine der attraktivsten Einrichtungen zwischen Ulm und Zürich ist sich Eric Hörenberg über ein attraktives BewerberInnenfeld sicher.«
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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